Indonesische Rupie dürfte drehen
Die Bank of Indonesia beließ in ihrer Juni-Sitzung den Leitzins wie erwartet bei 6,25%. Damit verharrt der Zins auf dem höchsten Niveau seit Einführung der Benchmark in 2016. Ziel ist weiterhin, die Teuerung in einer Bandbreite von 1% bis 2,5% zu halten. Getrieben von fallenden Lebensmittelpreisen stieg die Inflation im Juni mit nur noch 2,51%.
Nach dem Kurswechsel der amerikanischen Notenbank mit dem die Zinssenkungserwartungen deutlich gefallen sind, litt die Rupie unter erhöhter Volatilität. Mit der weiteren Abwertung kommen die Kursunterstützungen vom März 2020 bei 18.074 EUR|IDR in greifbare Nähe. Die relativ hohen Realzinsen dürften eine weitere Abwertung ausbremsen. Die Chancen auf kräftiges Wachstum stehen relativ gut und dürften die Notenbank vor Zinssenkungen vorerst fernhalten.
Konjunktur dynamisch
Die Wirtschaft wuchs im ersten Quartal mit 5,11%. Das lag über dem Vorquartal. Der Konsum trägt gut 50% zur Konjunktur bei und dürfte laut Schätzungen der Notenbank das Wachstum im ersten Halbjahr weiter antreiben. Sollten sich die Rohstoffpreise, insbesondere Palmöl und Kohle, im zweiten Halbjahr erholen, dürfte dies einen zusätzlichem Impuls setzen. Das Wirtschaftswachstum könnte dann schnell am oberen Rand der Notenbankerwartung (4,7% bis 5,5%) für 2024 anstoßen.
Diese Aussichten dürften auch der Rupie zu einer Aufwertung verhelfen. Für kurzfristig orientierte Zins-Sammler ist der Tripple-A bewertete Bond der AIIB (WKN A3KLRA) attraktiv (FD vom 16.2). Der läuft noch bis zum 10. Februar 2026. Bei einem Kurs von 96,9% und einen Kupon von 4,5%, der am 10. Februar das nächste Mal zur Auszahlung ansteht, rentiert das Papier bis zur Fälligkeit mit 6,63%. Wer längere Laufzeiten sucht, wird bei der EBRD fündig. Mit der WKN A3LCWZ spekulieren Anleger auf eine Rupien-Aufwertung bis maximal 17. Januar 2030. Mit 100% gepreist offeriert der Bond einen Kupon von 6% und rentiert bis zum Laufzeitende mit 6,3%. Nächster Zinstermin des Jahreszahlers ist der 17. Januar.
Chancen für Dividendenliebhaber
Das drittgrößte Geldhaus des Landes Bank Mandiri (WKN 813177) ist lukrativ. Das Haus steigerte seinen Umsatz in den zurückliegenden drei Jahren um mehr als 11% p.a und wird mit einem KGV für dieses Jahr von 10,7 bewertet. Die für 2025 in Aussicht gestellte Dividende liegt bei 5,9%.
Eine Alternative ist die Aktie von Dian Swastatika Sentosa (WKN A0YGL1). Das familiengeführte Unternehmen erwirtschaftet mehr als 90% seines Umsatzes mit dem Abbau und der Vermarktung von Kohle. Daneben bestehen drei weitere Geschäftsbereiche, die im Aufbau begriffen sind und hohe Wachstumsraten haben. Neben Düngemittel und Chemikalien bietet Swastatika Energie und Multimediadienste an. Die Hauptabsatzmärkte sind neben dem Heimatland mit knapp 27% Umsatzbeitrag auch China und Indien mit 26% und 17%. Das KGV für dieses Jahr liegt bei circa 9.