Inflations-Hammer in Großbritannien
13% Inflation im 4. Quartal
Unangenehm überrascht wurden die Märkte von der weiteren Inflations- und Wachstumsprognose. Die BoE rechnet mit Teuerungsraten von 13% zum Jahresende. Im Jahr 2023 wird sie weiter "sehr hoch bleiben". Damit gibt sie selbst zu, dass sie es nicht vermag, effektiv gegen die Inflation zu steuern. Ob die Inflation tatsächlich soweit steigt, wird davon abhängen, ob sich der Konsum halten kann. Kommt es zum "Konsum-Schock", dürfte die Inflation vielleicht schon dieses Jahr zurückgehen – gute Nachrichten sind das dann allerdings auch nicht.
Ab dem 4. Quartal sieht die BoE Großbritannien dann auch endgültig in der Rezession. Um -2% soll das BIP schrumpfen. Ungeachtet dessen marschiert die BoE nun: Sie werde auf "anhaltenden Inflationsdruck erforderlichenfalls energisch reagieren". Analog zur US-Notenbank, nimmt die BoE es damit in Kauf, die Wirtschaft in eine Talsohle abgleiten zu lassen. Im FUCHS-Verständnis bedeutet das mindestens +0,50% auch bei der nächsten Zinssitzung, womöglich auch +0,75%.
Keine Aufwärtschance für das Pfund
Der düstere Ausblick schickt das Cable GBP|USD auf Talfahrt. Von 1,21 ging es am Donnerstag hinab auf 1,20. FUCHS-Devisen sehen nicht, woher das Pfund gegenüber dem US-Dollar eine Aufwärtsperspektive bekommen könnte. Das Vertrauen der Märkte in die BoE ist mit dem Eingeständnis in die eigene Unfähigkeit dahin.
Auch zum Euro sehen FUCHS-Devisen für das Britische Pfund keine Aufwärtsperspektive. Auch in der Eurozone ist die Inflation zwar hoch – aber nicht so wie in UK. In eine Rezession rutscht vermutlich auch Euroland – wenn auch wohl nicht so stark wie Großbritannien. Die Stärke dürfte daher eher beim Euro als beim Pfund liegen.