Israels Währung mit Auftrieb
Der Schekel hat Auftrieb (EUR|ISL = 3,55). Denn Israels Wirtschaft hat die Corona-Krise außergewöhnlich gut überstanden. Ursache: Die direkten Gesundheitskosten (Krankheitsfälle) wurden mithilfe einer als vorbildlich angesehenen Impfkampagne eingedämmt. Zugleich hielt die Regierung mithilfe der fiskalischen Unterstützung für die privaten Haushalte, Unternehmen und das öffentliche Gesundheitssystem den Wirtschaftskreislauf in Gang.
So ergab sich für das Krisenjahr 2020 mit -2,2% BIP-Rückgang kaum mehr als eine Delle. Jedenfalls verglichen mit den anderenorts gesehenen Einbrüchen. Der Aufschwung im letzten Jahr mit 8,1% war umso fulminanter. Wichtigster Konjunkturmotor war der private Konsum. Dank robuster Beschäftigung und staatlicher Transfers legte die wichtigste Komponente der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage um volle 11,7% zum Vorjahr zu. Bei der Wertschöpfung, der Einkommensentstehung spielte einmal mehr der starke HighTech-Sektor der israelischen Wirtschaft die zentrale Rolle; nicht zuletzt durch den Export hochwertiger Dienstleistungen, was auch entscheidend zu den robuster Überschüssen der Leistungsbilanz beiträgt. Eine Folge dieses überraschend positiven Trends ist der Rückgang der Staatsschuldenquote von 71,7% auf 69% vom BIP obwohl das Budgetdefizit mit 4,3% für Krisenverhältnisse mäßig, unterm Strich aber doch ziemlich ausfiel. Das Defizit war stark, das BIP wuchs stärker.
Positiver Ausblick
Der gerade publizierte Artikel IV-Bericht des IWF zeichnet die Fortsetzung diese Entwicklung mit einem zunächst leicht über dem Potenzial (auf etwa 3,5% geschätzt) liegenden Wachstum vor. Es kommt weitgehend ohne Inflationsdruck aus. Die Inflationsrate liegt bei 2,7% im laufenden Jahr. Sie soll sich auf Werte auf knapp unter 2% sogar noch ermäßigen.
Eine wichtige Stütze des starken Grundtrends der Wirtschaft war die robuste Beschäftigung. Die Arbeitslosenquote ging selbst im vergangenen Jahr nicht über 5% hinaus und wird durch die starke Nachfrage nach Arbeitskräften dem IWF zufolge unter 4% fallen. Dies entspricht im Kern der jüngsten Projektion der Notenbank, die ebenfalls einen Anstieg der Löhne zugrunde legt, die mit der daraus generierten Konsumnachfrage für einen Fortsetzung des Wachstumstrends sorgen wird. Die Prognosen von IWF und BoI liegen auch zahlenmäßig sehr nah beieinander.
Fazit: Natürlich bleiben die Risiken durch den Ukraine-Krieg und die Unwägbarkeiten der Corona-Pandemie. Dennoch bleibt der positive Grundtrend eine solide Grundlage für eine eher leicht aufwertende Währung samt wachstumsfördernder Verbesserung der Terms of Trade.
Empfehlung: Die noch zwei Jahre (31.3.2024) laufende Schekel-Anleihe (ISIN: IL 001 130 848 8) könnte sich als lukrative Beimischung zum Rentenportfolio erweisen.