IWF senkt Wachstumsprognosen für China
Der IWF „kürzt" das Wachstum für China. In einer Vorabmeldung zum Artikel-IV-Report für China schätzt er das Wachstum 2019/20 auf 6,2% und 6,0%. Das liegt je ein Zehntel unter den Zahlen aus dem globalen Frühjahrsausblick vom April. Die leichte Korrektur ist offenbar einer stärkeren Berücksichtigung der Folgen des Handelskonfliktes mit den USA geschuldet. Ihn bezeichnet der IWF als das zentrale Risiko für seine Schätzungen.
Insgesamt stellte die IWF-Delegation den Chinesen ein gutes Zeugnis aus. Der Ausgleich der Belastungen durch den Handelskonflikt durch die Konjunkturstimulierung sei ausreichend bemessen. Daneben werden vor allem die Fortschritte bei der Regulierung der Finanzbranche und der Finanzaufsicht hervorgehoben. Die Bereinigung der Probleme kommt laut IWF gut voran. Gleichzeitig forderte der IWF aber auch die Fortsetzung von Liberalisierungen und die Öffnung von Märkten.
Der IWF hat zudem ein Extra-Lob parat. Er hebt hervor, dass China seinen Leistungsbilanzüberschuss im Zuge der Umorientierung der Wirtschaft weg vom Export hin zu einem größeren Gewicht der Binnennachfrage gesenkt habe. China habe die hinter den großen Überschüssen der letzten Jahre stehenden Ungleichgewichte beseitigt. Darin steckt die unausgesprochene Feststellung, dass es auf dieser Ebene keinen Grund mehr für den von den USA angestoßenen Handelskonflikt gibt.
Fazit: Der Handelskonflikt mit den USA scheint Chinas Wirtschaft bislang nicht allzu sehr zu beeinträchtigen. Der Yuan neigt zwar leicht zur Schwäche, wird aber von der Notenbank stabilisiert. Das Risiko bei Festzinsanlagen bleibt daher überschaubar.
Empfehlung: Eine Staatsanleihe mit zweijähriger Laufzeit und 2,8% Rendite scheint uns attraktiv.