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Die wichtigsten Notenbanken der Welt werden am Wochenende in Jackson Hole über ihre Geldpolitik beraten. Die Augen der meisten sind dabei auf den Fed-Chef Jerome Powell gerichtet. FUCHS-Devisen finden aber viel interessanter, welchen Weg die USA und Europa im Vergleich zu Japan einschlagen. Denn die Pfade laufen weiter auseinander. Daraus könnten Spannungen an den Finanzmärkten erwachsen, die länger wirken als der Schock-Moment Anfang Juli.
Am Wochenende werden die wichtigste Notenbanker der Welt in Jackson Hole (USA) über die weitere Geldpolitik debattieren. Die Marktbeobachter werden vor allem den Worten von Fed-Chef Jerome Powell ganz genau zuhören. Faktisch alle Marktteilnehmer erwarten die Bestätigung, dass die Fed die Zinsen im September erstmals senken wird. Darüber hinaus erhoffen sie sich Andeutungen, wie zügig die Fed danach weiter nach unten gehen wird. Powell wird mit Bedacht reden und sich vorsichtig alle Optionen offenhalten.
Wirklich interessant wird sein, wie sich die Geldpolitiker der USA und Europa mit Japan abstimmen. Denn während die "Geldhüter" in der Eurozone die Leitzinsen schon senken und die USA auf diesen Pfad einschwenken wird, will und muss die Bank of Japan die Zinsen voraussichtlich weiter anheben. Die Finanzmärkten haben auf diese nun offensichtlich divergierenden Pfade Anfang Juli bereits mit einem Schock-Moment reagiert.
Die unterschiedlichen Marschrichtungen haben das Potenzial, die Finanzmärkte dauerhaft unter erhebliche Spannungen zu setzen. Senken die Fed und die EZB die Zinsen weiter und hebt die BoJ die Zinsen weiter an, wird das EUR|JPY und USD|JPY weiter unter Druck setzen. Auch andere Carry-Trade-Währungen (z.B. AUD) und die Anleihemärkte dürften dann weiter in Mitleidenschaft gezogen werden.
Fazit: Unser Hauptaugenmerk für Jackson Hole liegt auf Japan. Langfristig wichtiger als der Weg der Fed wird sein, welche Abstimmung Fed, EZB und BoJ finden, um erhebliche Spannungen an den Finanzmärkten durch unterschiedliche Zinsrichtungen zu vermeiden.