Japan - Neue Rezession droht
Japans Konjunkturdaten sorgen für schlechte Laune. Strohfeuer täuschen nicht darüber hinweg.
Die Konjunkturdaten aus Japan machen eine schnelle Erholung nach dem Einbruch im 4. Quartal (-0,3% zum Vorquartal, -1,1% annualisiert) unwahrscheinlich. Die jüngste Handelsbilanz per Februar wies zwar wieder einen Überschuss aus (nach einem kleinen Defizit im Vormonat). Der beruhte allerdings darauf, dass die Importe mit -14,2% zum Vorjahr deutlich schneller sanken als die Exporte (-4,2%). Ein schrumpfender Außenhandel ist für eine Exportnation wie Japan negativ. Zumal diese schlechte Nachricht nicht allein steht. Der neueste Einkaufsmanager-Index für die gewerblichen Produzenten (manufacturing) ist zuletzt überraschend deutlich auf 49,1 Punkte unter die Kontraktionsschwelle (50 Punkte) gefallen. Maßgeblich dafür waren rückläufige Daten zu Beschäftigung und Auftragseingängen. In die gleiche Richtung deuten auch andere Indikatoren. So ist der All Industry Index, der dem BIP am nächsten kommende Parameter, zuletzt (per Januar) ebenfalls unter den roten Strich zurückgefallen. Er lässt damit Rückgänge auf der Entstehungsseite erwarten. Zudem dürfte die schwache, teilweise ebenfalls bereits rückläufige Beschäftigung, die private Konsumnachfrage drücken, da die Ausgabenspielräume der Bürger bei sinkender Beschäftigung schrumpfen.
Fazit: Der Negativtrend Japans dürfte sich fortsetzen. Weitere Lockerungen sorgen allenfalls für Strohfeuer an den Börsen. Sie können der Nachfrage und damit der Konjunktur kaum Impulse geben.