Kanadas Notenbank ergreift die Initiative
In dieser Woche ist es nicht der US- sondern der Kanada-Dollar, der die Schlagzeilen bestimmt. Für den USD geht eine ruhige Woche zu Ende: Der der Jobmarkt legt noch einmal etwas zu, aber der Häusermaekt kühlt den 2. Monat in Folge ab. Währenddessen gewinnt der kleine Bruder im Norden an Kraft. Die kanadische Notenbank hat angekündigt, das Volumen ihrer wöchentlichen Anleihekäufe von 4 Mrd. CAD auf 3 Mrd. CAD zu reduzieren. Die Leitzinsen bleiben jedoch weiter bei 0,25%. Die Grundlage der Entscheidung: die Erwartung einer frühzeitiger als erwartet anziehenden Konjunktur – die BoC erwartet jetzt ein sattes Wachstum von 6,5% für dieses Jahr (zuvor 4%), das 2022 wieder unter 5% abflacht – und langfristig stabiler Preissteigerungsraten bei bzw. oberhalb von 2%.
Interessant ist vor allem die Inflationserwartung. Sie steht argumentativ in gewissem Gegensatz zu den Projektionen der EZB, die für den Euroraum nach einem kurzen Inflationsschub dann wieder einen deutlichen Rückgang der Inflationsrate voraussieht. Damit stehen beide Notenbanken für die beiden Seiten der gegenwärtig laufenden Fachdiskussion, ob die Inflation kommt, um zu bleiben oder ob sie nur ein kurzes Gastspiel aufgrund von Basiseffekten gibt.
Fazit: Während wir für den US-Dollar weiterhin Kurse zum Euro unter 1,20 erwarten, bekommt der CAD einen Schub.
Empfehlung: Einen Blick wert ist die auf CAD lautende Anleihe Österreichs (ISIN: US 052 591 AT1 1) mit einem Kupon von 5% (nächste Zinszahlung: 20.6.) und einer Rendite von 2,8%. Die Anleihe läuft noch bis zum 20.12.2024 und kann nicht vorzeitig gekündigt werden. Mindeststückelung sind 1.000 EUR.