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Quantencomputer können zum Risiko für Kryptowährungen werden

Kann Googles Willow den Bitcoin knacken?

Google hat mit „Willow“ einen neuen, leistungsfähigen Quantencomputer präsentiert. Der ist ein Meilenstein in puncto Performance. Allerdings stellen Quantencomputer eine potenzielle Bedrohung für Kryptowährungen wie Bitcoin (BTC) dar. Theoretisch können sie die kryptografischen Algorithmen brechen, die Bitcoin schützen. Kann der Hochgeschwindigkeits-Rechner von Google Bitcoin und anderen Kryptowährungen gefährlich werden?
IT-Gigant Google hat „Willow“ vorgestellt, einen neuen, leistungsfähigen Quantencomputer-Chip. Der ultra-performante Hightech-Rechner löst unter Anlegern von Kryptowährungen Besorgnis aus. Einige Analysten warnen: Willow könnte schon in wenigen Jahren leistungsfähig genug sein, um kryptographische Verschlüsselungen zu umgehen, wie auch Bitcoin (BTC) sie nutzt. 

Kann Googles "Willow" den Bitcoin knacken?

Zum aktuellen Zeitpunkt ist das ein Risiko, das einer genaueren Betrachtung nicht standhält. Hintergrund: Quantencomputer stellen grundsätzlich zwar eine potenzielle Bedrohung für Kryptowährungen wie Bitcoin dar. Beispielsweise könnten Quantencomputer der Zukunft in einem Worst-Case-Szenario die Verschlüsselung von Bitcoin knacken, so an die Bestände der Anleger gelangen oder das Netzwerk anderweitig manipulieren. Wir halten eine derartige Entwicklung allerdings aus mehreren Gründen derzeit für unwahrscheinlich. 

Selbst die Rechenkraft von Googles Willow ist noch weit davon entfernt, die Verschlüsselung von Bitcoin knacken zu können. Aktuell verfügt Willow über 105 Qubits (kurz für Quantenbits). Die geben – neben anderen Faktoren – die Leistungsfähigkeit eines Quantencomputers an. Aktuelle leistungsstarke Quantencomputer haben typischerweise zwischen 50 und 100 Qubits. Willow positioniert sich folglich in der Oberliga. 

Krypto-Entwickler ergreifen Gegenmaßnahmen

Konkret bedeutet das: Eine Aufgabe, für die heutige Supercomputer zehn Septillionen Jahre benötigen würden – länger, als das Universum existiert – schafft Willow in weniger als fünf Minuten. Dennoch ist die Leistungsfähigkeit des Quantencomputers zu schwach, um die Kryptografie von Bitcoin zu überwinden. Willow müsste vielmehr, so der Tenor unter Forschern, über Millionen Qubits verfügen, um Bitcoins Schutzmaßnahmen aufzuheben. Darüber hinaus müssen diese Qubits eine gewisse Stabilität aufweisen. An dieser Hürde scheitern viele Maschinen noch. Zum jetzigen Zeitpunkt ist ein entsprechend performanter Quantencomputer noch Jahrzehnte entfernt. Bitcoin hat also einen gewissen Vorsprung. 

Gleichzeitig ergreifen Entwickler der Kryptowährung aktiv Maßnahmen, um die Software (die Sicherheitsprotokolle) zu aktualisieren und quantensichere Algorithmen zu implementieren. Diese Updates sollen gewährleisten, dass Bitcoin auch in Zukunft gegen potenzielle Angriffe durch Quantencomputer gewappnet ist. Willow dürfte diese Entwicklung hin zu einem quantensicheren Bitcoin zusätzlich beschleunigen.

Es gibt lohnendere Ziele für Quantencomputer

Ein Angriff mit Quantencomputern würde sich unserer Einschätzung nach zunächst gegen strategisch attraktivere Ziele als Bitcoin richten. Die könnten aus den Bereichen Militär und nationale Sicherheit kommen. Quantencomputer könnten beispielsweise die Verschlüsselung militärischer Kommunikationssysteme knacken oder an anderweitig geheime Informationen gelangen, z. B-Nuklearcodes. Auch militärische Infrastrukturen und Systeme, die mit Nuklearwaffen verbunden sind, stellen potenziell interessantere und leichter zu knackende Ziele für Cyberangriffe mit Quantencomputern dar als Bitcoin.
Fazit: Google hat mit Willow einen Meilenstein erreicht. Der superschnelle Quantencomputer erinnert an die Notwendigkeit, Bitcoin langfristig quantensicher zu machen. Noch ist das Risiko, dass Bitcoin geknackt wird, zu vernachlässigen. Die technologische Entwicklung beschleunigt sich allerdings exponentiell.
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