Kaum Besserung beim Yen erkennbar
Die konjunkturelle Seite Japans bleibt schwach. Vorerst ist kein Wachstum zu erwarten. Eher die Fortsetzung der Rezession.
Die Einkaufsmanager-Indizes stehen bei etwa 45 Punkten deutlich unter der Expansionsschwelle. Die Inflationsrate von zuletzt 0,3% unterstreicht die Schwäche der Binnennachfrage. Die Geldpolitik bleibt daher unverändert extrem expansiv ausgerichtet.
Verstärkte Nachfrage aus China
Immerhin lieferten die jüngsten Handelsbilanzdaten eine wichtige Information. Während die Exporte in die USA (-19,5%) und die Eurozone (-30,5%) weit unter ihren Vorjahreswerten liegen, sind Ausfuhren nach China um beachtliche 8,2% gestiegen. Diese von chinesischen Quellen unabhängig bestätigte Nachfrage aus China kann als Beleg für den tatsächlich in China laufenden Aufschwung gelesen werden. Davon profitiert Japan.
Von der Bank von Japan sind keine neuen Impulse auf den Yen zu erwarten. Seine relative Stärke wird vor allem von der Funktion als sicherer Hafen für Asien und die langfristig stabilen Inflationsdifferenzen getrieben. Beides bringt den Yen unter einen leichten Aufwertungsdruck.
Fazit: Der Yen wird in den nächsten Wochen wieder zur stärksten Währung im Dreieck Dollar-Euro-Yen. Dennoch lohnt sich die Anlage nur mit spekulativem Einsatz auf die Kursdifferenzen.
Empfehlung: Die einfache Festzinsanlage ist im Yen unattraktiv. Aus dem Euro heraus ist die Absicherung von Yen-Verpflichtungen durch Derivate sinnvoll. Man kann dieselben Derivate auch ohne Yen-Verpflichtungen einsetzen, um auf einen etwa zum Euro (oder Dollar) steigenden Yen zu spekulieren.