Konjunktur bremst Euro
Die Konjunktur der Eurozone zieht eine deutlich sichtbare Bremsspur. Schon der schwächere Trend der Industrieproduktion zeigt das an. Er war im Monatsvergleich zuletzt wieder rückläufig. Auch die fallenden Einkaufsmanager-Indizes zeigen dies an.
Die EZB hat daher ihre Schätzung zurückgenommen. Das Wachstum 2018 in der Eurozone soll statt 2,4% nur noch 2,1% betragen. Auslöser ist vor allem die schwächere Investitionsneigung. Eine Reaktion auf die US-Steuerreform, die beachtliche Vorteile für die Unternehmen mit zusätzlichen Belastungen bei importierten Vorprodukten verbindet. Sie schafft so per Saldo Anreize für Verlagerungen der Wertschöpfung in die USA. Das dürfte unterm Strich zu einer Umlenkung von Investitionsmitteln in die USA führen. Diese Entwicklung ist in Deutschland aufgrund der Exportstärke besonders ausgeprägt. Daher ist fraglich, ob der Aufwärtstrend der Inflationsraten auf zuletzt 1,9% (Kernrate 1,1%) anhält.
Mit der kommenden Abschwächung rücken die erhofften und erwarteten Zinserhöhungen auf der Zeitachse weiter nach hinten. Da auch die politischen Risiken wieder deutlicher wahrgenommen werden, gehen wir von einem schwachen Euro aus.
Fazit:
Der Euro wird auf breiter Front (nicht nur zum Dollar) nachgeben. Die aktuelle Stabilisierung bei 1,16 zum Dollar ist nur eine Zwischenstation. Es geht bald weiter abwärts Richtung 1,12.