Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
1446
Balkanstaat an der Adria mit starken Zahlen

Kroatien will schrittweise zum Euro-Beitritt

Kroatien will schrittweise zum Euro-Beitritt. © vepar5 / stock.adobe.com
Kroatien hat mit guten Zahlen überrascht. Dahinter steht der politische Wille zur Reform, was eine beachtliche wirtschaftliche Dynamik freisetzt. Das Land scheint neuen Schwung aufzubauen.

Mit einem Wachstum von 10,4% für das Jahr 2021 hat die Wirtschaft die Erwartungen deutlich übertroffen. Der IWF hatte im September lediglich 5,4% prognostiziert. Wenige Woche später sah die EBRD im Herbstausblick schon 8% BIP-Zuwachs voraus. Dieser Wachstumsschub ist umso erstaunlicher, weil Kroatien zu den schwächsten EU-Staaten gehörte. Kroatiens Wirtschaft brauchte 10 Jahre bis 2018, um sich von der globalen Finanzkrise 2008 zu erholen. 

Der neue Schwung ist Ergebnis von Reformen. Der wichtigste Teil: Es ist den Strafverfolgungsbehörden und der Justiz gelungen, die weit verbreitete Korruption einzudämmen. Ex-Regierungschef Ivo Sanader sitzt seit einigen Jahren wegen Korruption hinter Gittern und wird dort wohl auch noch eine Weile bleiben müssen, selbst wenn, wie kürzlich geschehen, ein einzelnes Urteil aufgehoben wird.

Korruptionsbekämpfung zeitigt Erfolge

Die Eindämmung von Korruption und Klientel-Wirtschaft setzt neue Kräfte frei. Die stehen etwa hinter dem jüngst erzielten Exportwachstum. Das wird dazu beitragen, die Abhängigkeit vom Tourismus zu lockern. Der im jüngsten IWF-Bericht gelobte Zuwachs der öffentlichen Einnahmen spiegelt sowohl verbesserte formelle Verfahren als auch die Eindämmung der Amigo-Wirtschaft wider.

Effiziente Verwendung von EU-Mitteln Dank der Reformen

Diese Fortschritte sprechen dafür, dass es Kroatien gelingen könnte, die großzügige Zuteilung von EU-Mitteln effizient zu nutzen. Die Behörden haben mit den Reformen im Zusammenhang mit den "Next-Gen"-EU-Fonds einen aus Sicht des IWF beachtlichen Anfang gemacht. Von daher gibt es eine gute Chance, dass die Reformdynamik aufrecht erhalten werden kann und die erhofften Reformen im Renten- und Gesundheitswesen realisiert werden. 

Am aktuellen Rand hält die starke Dynamik. Die Notenbank konstatierte Zuwächse bei der Beschäftigung und korrespondierende Rückgänge der Arbeitslosigkeit. Der Zuwachs der Nominallöhne wurde teilweise allerdings durch den Kaufkraftverlust kompensiert. Die Inflationsrate auf Ebene der Verbraucherpreise stieg zuletzt auf 6,3%. Die Währungshüter signalisieren im Hinblick auf den angestrebten Euro-Beitritt ihren Willen, die Inflationswelle zu brechen.

Fazit: Kroatien hat sich als Schuldner am unteren Rand des Investmentgrade stabilisiert und ist auf dem Weg zum Euro-Beitritt. Das wird weitere Hochstufungen zur Folge haben. Daher dürften auch länger laufende Euro-Anleihen Chancen bieten (z.B. ISIN: XS 230 943 389 9).
Meist gelesene Artikel
  • Strukturierte Verfahren, ausführliche Selbstauskunft

Hauck Aufhäuser Lampe: durch Transparenz zum Trusted Wealth Manager 2023

© Grafik: envato elements, Redaktion Fuchsbriefe
Für Häuser mit einem großen Kundenstamm, die dazu noch eine Fusion hinter sich haben, wäre es fast ein Wunder, wenn es keinerlei unzufriedene Kunden gäbe. Und doch kommt Hauck Aufhäuser, die vor etwas mehr als einem Jahr mit der Privatbank Bankhaus Lampe aus dem Oetker-Konzern fusionierten, dem recht nahe.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2023: Die ALPS Family Office AG in der Ausschreibung

ALPS Family Office offeriert gemeinnütziger Jugendstiftung breit gestreutes Portfolio

© Collage Verlage FUCHSBRIEFE, Grafik: envato elements
Die ALPS Family Office AG bezeichnet sich als unabhängigen Vermögensverwalter mit Weitsicht. Man liefere Maßarbeit, Klarheit, Unabhängigkeit, Zufriedenheit und Vertrauen. „Eine wissenschaftlich fundierte, nachvollziehbare und disziplinierte Vorgehensweise ohne „Bauchentscheidungen“ ist Basis unseres Handelns“, heißt es auf der Website. Das alles scheint perfekt zu den Bedürfnissen der Wilhelm Weidemann Jugendstiftung zu passen, die einen neuen Vermögensverwalter für ihr Stiftungskapital sucht.
  • Fundierte Vertrauensbasis 2023

Erneut grüne Ampel für die Braunschweiger Privatbank

Grafik: envato elements, Verlag Fuchsbriefe
Die Braunschweiger Privatbank hat das Vertrauensfundament gestärkt. Dazu hat sie eine Reihe an Fragen der FUCHS | RICHTER Prüfinstanz negativ beantwortet. Warum das gut ist.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Moody's stuft Bewertung herauf

Tesla-Anleihen nicht mehr auf Ramsch-Niveau

Giga Factory von Tesla in Grünheide. © Patrick Pleul / dpa-Zentralbild / dpa / picture alliance
Der Automobilbauer Tesla ist in wenigen Jahren zu einem Global Player geworden. Die Anleihen wurden dennoch bis jetzt auf "Ramsch-Niveau" eingestuft. Wie Anleger von der Hochstufung profitieren, erfahren Sie im Artikel.
  • Fuchs plus
  • Hyzon Motors

Erste Untersuchungsberichte liegen vor

Hyzon Motors © Hyzon Motors
Bei den ersten Untersuchungsergebnissen zu den Bilanz-Ungereimtheiten von Hyzon wird klar, dass in der Vergangenheit nicht alles "glatt lief". Nun wird aufgearbeitet. Die Grundsatzfrage lautet: Verdient das Unternehmen nochmal das Vertrauen der Anleger?
  • Fuchs plus
  • Ballard Power

China kommt, aber später als gedacht

Ballard Power Systems © Picture Alliance
An Fantasie mangelt es nicht, Ballard als einen Top-Gewinner der weltweiten Anstrengungen in der Dekarbonisierung der Mobilität auszumachen. Allerdings zeigt sich, dass der Weg weiter ist und länger dauert als bisher angenommen. Die Frage ist: Wie sollten Anleger mit der Erkenntnis umgehen?
Zum Seitenanfang