London stärkt das Britische Pfund
Im Chartverlauf läuft das Paar nun immer wieder auf das Unterstützungsniveau zurück. Die Gegenbewegungen nach oben werden allerdings immer kleiner. Für gewöhnlich werden solche Strukturen trendfolgend aufgelöst. Ein erster Scheinausbruch führte das Britische Pfund Anfang März bereits wieder bis auf 0,825. Die Gegenbewegung setzte prompt ein.
Bank of England bleibt hart
Wir erwarten weiterhin, dass das Pfund diese Unterstützung des Euros reißen wird (vgl. FD vom 11.03.2022). Unbeeindruckt vom Ukraine-Krieg hat die Bank of England zuletzt ihre Leitzinsen weiter erhöht. Es ist die dritte Erhöhung seit Dezember. Die "Falken" in London räumen dem Kampf gegen die Inflation höchste Priorität ein. Ihre europäischen Kollegen im EZB-Tower ziehen erst nach und werden auch nicht im selben Maße Schritt halten können.
Auch der neue Haushaltsplan Londons stärkt das Pfund. Schatzkanzler Rishi Sunak legte einen konservativen Entwurf vor, der die Steuerlast erhöht, die Ausgaben aber nahezu unverändert lässt. Das wird zwar die privaten Haushalte belasten, senkt aber auch die Inflation und die britische Staatsverschuldung schneller als erwartet. Die privaten Haushalte werden vor allem am unteren Ende des Arbeitsmarktes über die Anhebung des Schwellenwertes für die Sozialversicherung entlastet. Zudem sind die konjunkturellen Belastungen im Zuge des Ukraine-Krieges für Großbritannien weniger schwerwiegend als für die Eurozone.
Fazit: Sowohl Charttechnik als auch Fundamentaldaten sprechen dafür, dass das Britische Pfund zum Euro steigen wird.
Hinweis: Bei unserer letzten Pfund-Besprechung empfahlen wir Ihnen zudem GBP|USD Short. An dieser Einschätzung halten wir weiter fest.