Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
3599
Devisen-Prognosen im Überblick

Markterwartungen 2025 – Dollar, Yen, Euro und die Zinsen

2025 bleibt geprägt von Widersprüchen: Während der US-Dollar von Trumps Politik gestützt wird, könnten Wachstumsrisiken ihn im Jahresverlauf schwächen. Der Euro hofft auf eine Erholung, und der Yen könnte von Japans Zentralbank profitieren. Was erwartet die Märkte bei Wechselkursen und Zinsen? Ein Blick auf die Prognosen führender Banken.

Das Euro-Desaster nimmt seinen Lauf. Folgt man den Prognosen der Volkswirte wichtiger Privatbanken, die FUCHS DEVISEN dazu befragt haben, kann sich der Kurs des Euro auch nach dem jüngsten Absturz nicht erholen. Die Einheitswährung wird nach unten durchgereicht und nähert sich erneut dem Gleichstand zum US-Dollar.

Gegenüber den Erwartungen im Oktober 2024 wird der Eurokurs per Ende März im Median im 6 Cent günstiger, per Ende Dezember sogar um 9 Cent billiger eingeschätzt. Die deutlichste Revision macht die LBBW, die den Euro in 3 Monaten um 8 Cent günstiger zum Dollar sieht. Die Gemeinschaftswährung ist damit Spiegelbild der europäischen Wirtschaftslage: schwach mit geringer Aussicht auf Besserung. Hinzu kommt die laxe Zinspolitik der EZB, die mehr Rücksicht auf die Staatshaushalte als auf die Verbraucher nimmt, die die dauerhaft erhöhten Inflationsraten in Kauf nehmen müssen.

Markterwartungen 2025 – Dollar, Yen, Euro und die Zinsen

Die Analysten von Safra Sarasin erwarten, dass die Stärke des US-Dollars in der zweiten Jahreshälfte 2025 nachlassen wird. Aktuell wird der Dollar durch eine robuste US-Wirtschaft und eine restriktive Fed-Politik gestützt. Doch die Wachstumsrisiken der von Trump angestoßenen Handelspolitik könnten den Dollar schwächen und dem Euro im Laufe des Jahres Auftrieb verleihen. 

Berenberg betont ebenfalls die hohe Bewertung des Dollars, sieht aber eine mögliche Korrektur erst bei anhaltender politischer Stabilität in Europa. Pictet Wealth Management prognostizieren hingegen eine anhaltende Stärke des Dollars, getragen durch protektionistische Maßnahmen und einen engen Arbeitsmarkt. Widerstreitende Argumente betreffen insbesondere Trumps Handelsagenda, die laut Safra Sarasin mittelfristig die globalen Wachstumsdynamiken belasten könnte.

Yen: Vorsichtiger Optimismus

Für den Yen erwartet Safra Sarasin eine moderate Aufwertung. Die Bank of Japan könnte mit Zinserhöhungen den Yen stützen, während ein Nachlassen der US-Wirtschaft den Druck auf den Yen verringert. Pictet sehen den Yen hingegen weiterhin durch die Stärke des Dollars belastet und erwarten einen Kurs von 160 Yen pro Dollar innerhalb von 12 Monaten.

Zinserwartungen: Euroraum mit Lockerungsspielraum

Im Euroraum steht eine weitere Zinssenkung durch die EZB an. Im Median werden die 3-Monatszinsen per Ende März um 73 Basispunkte günstiger gesehen als noch im Oktober. Beim US-Zins sehen die Volkswirte per Ende Dezember die Kurzfrist-Marktzinsen um 45 Basispunkte günstiger als derzeit. Laut Safra Sarasin könnten die niedrigen Zinsen im zweiten Halbjahr 2025 das Wachstum leicht beleben, wobei politische Unsicherheiten, insbesondere in Frankreich und Deutschland, als Bremse wirken könnten. Berenberg sieht weniger Raum für eine deutliche Lockerung, da die Kerninflation trotz fallender Gesamtinflationsraten hartnäckig bleibt.

USA: Begrenzte Zinssenkungen trotz Inflationsdruck

Die US-Notenbank dürfte ihre restriktive Haltung fortsetzen. Safra Sarasin erwartet, dass Trumps fiskalische Impulse die Wirtschaft kurzfristig stützen, jedoch auch Inflation und Staatsverschuldung anheizen. Ähnlich argumentiert Berenberg, dass die Fed zwar wenig Spielraum für Zinssenkungen habe, aber die politischen Risiken den Markt negativ überraschen könnten.

Japan: Gezielte Straffung

Die Bank of Japan wird voraussichtlich ihre Zinspolitik vorsichtig straffen, um den Yen zu stabilisieren. Dennoch bleibt die Abhängigkeit Japans von externem Wachstum ein Risikofaktor, der die Zinsen limitiert.

Fazit: Während der US-Dollar kurzfristig stark bleibt, könnten Wachstumsrisiken und politische Unsicherheiten im Jahresverlauf eine Korrektur auslösen. Der Euro könnte davon profitieren, während der Yen durch die japanische Geldpolitik gestützt wird. Die Zinsentscheidungen der Zentralbanken bleiben dabei ein entscheidender Faktor für die Märkte.
Meist gelesene Artikel
  • Ohne Mut, ohne Führung: Wie Merz die CDU schwächt

Friedrich Merz: Ein Kanzlerkandidat ohne Kanzlerformat

FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber. © Foto: Verlag FUCHSBRIEFE
Friedrich Merz, einst gefeiert als konservativer Hoffnungsträger und scharfsinniger Redner, entpuppt sich in der Realität als das Gegenteil dessen, was Deutschland in einer politisch und wirtschaftlich angespannten Zeit braucht: einen starken Kanzler, kommentiert FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber
  • Performance-Projekte: Gewinner und Verlierer im Überblick

Vermögensverwalter versus ETF-Portfolio: Wenig Licht und viel Schatten

Ein Performance-Projekt ist ein Marathonlauf über 5 Jahre und länger. Illustration erstellt mit ChatGPT
Nur 16 % der Vermögensverwalter schlagen die ETF-Benchmark – ein ernüchterndes Ergebnis für die Branche. Doch einige Häuser glänzen in der FUCHS | RICHTER Performance-Analyse 2024 mit beeindruckenden Ergebnissen. Welche Strategien lohnen sich für Anleger wirklich?
  • Fuchs plus
  • Champerty Bill: Ein neues Gesetz könnte den Anleihenmarkt erschüttern

Schwellenländeranleihen drohen massive Kursverluste

Ein Gesetzesvorhaben in New York könnte den Anleihenmarkt auf den Kopf stellen – insbesondere für Schwellenländer. Die "Champerty Bill" soll spekulative Klagen gegen zahlungsunfähige Staaten einschränken. Investoren müssen sich darauf vorbereiten, denn trotz der Trump-Regierung bleibt das Gesetz ein heißes Thema. Wie können Anleger darauf reagieren?
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Investmentprozess bei HRK LUNIS: Detailreich, aber nicht frei von Kritik

Investments bei HRK LUNIS: Von der Analyse zur Fokusliste

© Verlag FUCHSBRIEFE mit DALL*E und Adobe Express
HRK LUNIS stellte in einer jüngsten Präsentation vor einem Expertengremium ihren Investmentprozess für ein Vermögensverwaltungsmandat vor. Dieser Prozess beginnt mit der Ideengenerierung in der sogenannten „Haackes Denkfabrik“, einem internen Forum, in dem unterschiedliche Themen diskutiert werden, um neue Investitionsideen zu entwickeln.
  • Fuchs plus
  • Der Investmentprozess von Grüner Fisher – Stärken und Schwächen im Fokus

Investmentstrategie bei Grüner Fisher: Anpassungsfähigkeit als Schlüssel

© Verlag FUCHSBRIEFE mit DALL*E und Adobe Express
Grüner Fisher Investments hat sich als ein bedeutender Vermögensverwalter weltweit etabliert, mit einem verwalteten Vermögen von über 82 Milliarden USD und einer Präsenz in 15 bis 16 Ländern. Das Unternehmen betont seine kundenzentrierte Investmentstrategie, die auf einem dynamischen Top-Down-Ansatz basiert. Dieser Prozess zielt darauf ab, Portfolios nicht statisch zu halten, sondern aktiv an das sich ständig verändernde Weltbild anzupassen.
  • Fuchs plus
  • Streit um Sozialplan

Betrieb muss Verzugszinsen aus Sozialplanabfindung zahlen

Ein Sozialplan ist immer dann notwendig, wenn Betriebsänderungen anstehen und es darum geht, negative wirtschaftliche Folgen für die Mitarbeiter zu lindern. Gibt es Streit zwischen Betriebsrat und Geschäftsleitung, entscheidet die Einigungsstelle. Gegen den Spruch klagte ein Arbeitgeber erfolglos und soll jetzt auch noch Verzugszinsen zahlen. Das Bundesarbeitsgericht (BAG) positioniert sich eindeutig.
Zum Seitenanfang