Miese Wirtschaftslage stärkt den Yen
Notenbankchef Haruhiko Kuroda bringt sich um seine Glaubwürdigkeit. Er sagt die erwarteten Dinge, von denen niemand mehr glaubt, dass er sie selbst noch ernst nimmt. Die BoJ würde an ihrem Inflationsziel 2% festhalten; weitere Zinssenkungen seien eine Option. Und dergleichen mehr.
Tatsache ist aber, dass Japans Geldpolitik am Ende ihrer Möglichkeiten angekommen ist. Deutlichstes Zeichen: Die BoJ setzte zwar ihren Ausblick weiter herab: von -4% auf -4,7% für das laufende Jahr. Sie antwortete aber nicht auf die schwächere Einschätzung mit einem expansiven Schritt. Sie blieb „on hold“, weil sie eben keinen Spielraum mehr hat. Genau das macht den Yen zum sicheren Hafen, der eben deshalb gesucht wird. Hinzu kommt der leichte Aufwertungsdruck, der von der Inflationsdifferenz ausgeht.
Fazit: Japans Wirtschaft geht es nicht besonders gut. Daher wird der Yen stärker. Das ist für Japan nicht hilfreich. Für Anleger aber ein Orientierungspunkt.
Empfehlung: Derivate auf steigenden Yen bleiben interessant soweit die nötige Bereitschaft zum Risiko vorhanden ist.