Mit Hebel auf einen Dollar-Anstieg setzen
Die Abkopplung von der Weltleitwährung US-Dollar läuft langsam, aber auf verschiedenen Ebenen. Die BRICS-Länder fokussieren auf eine eigene Währung und versuchen, ein alternatives Zahlungssystem zu errichten. Auch die nicht in US-Dollar fakturierten Handelsströme wachsen an.
Auslöser dafür sind neben Sanktionen (und Enteignungen russischen Vermögens, was in den Südländern kritisch gesehen wird) auch die Schuldenorgie der USA. Mittlerweile verschlingt der Zinsdienst nahezu 1 Bio. Dollar. Das belastet den Greenback langfristig. Kurzfristig ist jedoch nicht mit einem schnellen Vertrauensverlust zu rechnen. Denn die US-Konjunktur läuft, der Zinsvorsprung der USA ist teilweise groß und wächst.
Konsument und Preise im Fokus
Die heutigen Inflationsdaten werden die Richtschnur für die Fed sein. Der Markt erwartet ein Plus von 2,6% für Mai (nach 2,8% im Vormonat). Sollte diese Inflation höher ausfallen, dürfte der Dollar anziehen. Denn dann wächst die Wahrscheinlichkeit, dass die Fed Zinssenkungen weiter in die Zukunft verschiebt. Hohe Aufmerksamkeit dürfte die Einkommensentwicklung und das Verbrauchervertrauen bekommen. Beides sind wichtige Indikatoren für die künftige Inflationsentwicklung. Überraschungen nach oben wären ebenfalls ein Dollar-Treibsatz.
Der Dollar läuft derzeit wie von uns prognostiziert nach oben (FD vom 14.6.). Wir erwarten im nächsten Schritt die Tests der Widerstände vom April dieses Jahres bei 1,062 EUR|USD. Danach rückt 1,045 vom Oktober vorigen Jahres in den Blick.
Auf Dollaranstieg mit Hebel setzen
Risikobereiten Investoren haben wir Februar den JP Morgan Put mit der WKN JL7HXC empfohlen (FD vom 9.2.). Der hat allein seit 14. Juni nochmals knapp 22% zugelegt. Für Investoren, die eine längere Laufzeit über den Jahreswechsel hinweg wünschen, empfiehlt sich der Put mit der WKN JB6B4R. Der JP-Morgan-Warrant läuft bis zum 21. März 2025, hat eine Basis bei 1,08 und ein Aufgeld von 1,37%. Mit einem Kurs von 2,22 Euro ziehen Anleger einen Dollar-Hebel von 20,1.
Aufgrund der mittlerweile erreichten Bewertungsniveaus bei amerikanischen Aktien werden wir langsam vorsichtig. Länger laufende Anleihen bergen parallel dazu das Risiko, dass der weiterhin vorherrschende Inflationsdruck selbst bei einer möglichen Aktienmarktkorrektur zu niedrigeren Notierungen führt.
Defensiv mit Kurzläufer
Daher sollten Kurzläufer in Betracht gezogen werden, um an einer Dollaraufwertung zu partizipieren. Eine Möglichkeit ist die Staatsanleihe mit der WKN A0DAZ5 mit einer Restlaufzeit bis 15. Januar 2025. Das Aaa-Papier ist inflationsgeschützt, notiert bei 98,8% und schüttet halbjährlich seinen Jahreskupon in Höhe von 3,953% aus. Die effektive Rendite auf Verfall beträgt zurzeit 6,07%.
Eine Alternative wäre die Adobe-Anleihe mit der WKN A28SXF. Das Papier läuft noch bis 01. Februar 2025. Bei einem Kurs von 97,54% und einem Kupon mit 1,9% rentiert das A1-geratete Papier auf Verfall mit 5,73%. Pflegeleichter haben es Investoren mit einem Geldmarktfonds, der auch zum kurzfristigen Liquiditätsmanagement geeignet ist. Ein Beispiel hierfür ist der ETF aus dem Hause von State Street mit der WKN A2PM4Q.