Moody´s liefert den politisch gewünschten Default
Die von Moody´s erklärte Zahlungsunfähigkeit von Russland ist ein Politikum. Im Verständnis von Moodys bedeutet ein Default, dass der Schuldner „nicht in der Lage oder Willens ist“, seine Verbindlichkeiten zu zahlen oder ausstehende Zinszahlungen zu leisten. Genau das ist bei Russland nicht der Fall. Das russische Finanzministerium betont, die ausstehenden Zinszahlungen für die Coupons angewiesen zu haben. Sie seien aber aufgrund der westlichen Sanktionen von Clearstream nicht abgewickelt worden. Ob Russland versucht hat, die Zahlungen zu begleichen, weiß Moodys selbst nicht. Das wurde auch gar nicht überprüft. Das bestätigt das Haus auf Anfrage von FUCHS-Devisen.
Moody´s handelt politisch
Die Fähigkeit Russlands, läppische 100 Mio. US-Dollar Zinsen zu zahlen, steht nicht in Zweifel. Russland hat Devisenreserven von aktuell 600 Mrd. Dollar. Auch die sind aber vollständig vom Westen eingefroren und Russland kann nicht darauf zugreifen. Auch das spiele für Moodys in seiner Beurteilung aber keine Rolle.
Ein Geschmäckle hat zudem, dass Moodys aufgrund der Sanktionen zwar die „Ratingbeurteilung für Russland und russische Werte beendet“ hat. Das hält die Ratingagentur aber nicht davon ab, weiter „offizielle Kommentare in Zusammenhang mit Russland“ abzugeben. An denen orientieren sich viele Marktteilnehmer - sie müssen es sogar. Moodys zieht sich auf die Position zurück, dass derartige „technische Details wie Sanktionen keinen Einfluss auf die Beurteilung der Zahlungsfähigkeit“ haben, so das Statement gegenüber FUCHS-Devisen.