Neuer Schub für den Greenback
Verglichen mit der Eurozone wirkt die Performance der USA überzeugend. Und darauf reagiert der Dollar positiv. Die aktuellen Daten aus den USA sind zwar nicht durchgängig positiv. Dabei dürfte es sich aber eher um Nachwehen des Shutdowns und weiterer Sonderfaktoren handeln, die bald verfliegen.
Kurz: Der Dollar dürfte jetzt noch einmal Fahrt aufnehmen. Daran ändert auch die nochmals leicht nach unten revidierte Einschätzung der US-Konjunktur im aktuellen Beige Book nichts. So ist das weiter gewachsene Handelsdefizit der USA zwar eine schlechte Nachricht für Donald Trump. Aber zugleich ein deutliches Signal für den starken Grundtrend der USA: Die Defizite in der Handels- und vor allem der dahinter liegenden US-Leistungsbilanz reflektieren letztlich den Überhang der Investitionen über die Ersparnisbildung.
Der schöne Schein des Wachstums
Mit den Konditionen des Handels hat das wenig zu tun. Daher gehen in den USA starkes Wachstum samt entsprechend hoher Investitionsneigung und wachsende Defizite zusammen. Das zeichnet zugleich ein Scheitern der Handelspolitik der Trump-Administration vor.
Die Defizite werden im kommenden Jahr schrumpfen. Grund: Der fiskalische Anschub wird durch die zeitlich begrenzten Steuersenkungen nachlassen – und damit auch das Wachstumstempo. Für die nächsten drei bis vier Quartale zeigen die Einkaufsmanager-Indizes (ob Markit, ISM oder Chicago) aber klar auf weiter starke Expansion vor allem der Dienstleister. Und das nicht zuletzt Dank starker Exporte dieses Sektors. Der Wachstumstrend der US-Wirtschaft scheint robuster als vielfach erwartet. Dabei liefert eine zögerliche Zinspolitik der Fed zusätzlichen Treibstoff.
Fazit: Der Dollar bleibt stark. Er dürfte einen neuen Anlauf zunächst Richtung 1,05 Dollar/Euro starten. Er bleibt aber auch Dank der höheren Ertragsraten eine attraktive Anlagewährung.
Empfehlung: Dollar-Anleihen stabiler Emerging Markets mit kurzer Restlaufzeit (z.B. Saudi Arabien XS 150 867 533 4, fällig Oktober 2021) bleiben unsere Favoriten.