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Die Immobilienblase droht zu platzen

Neuseelands Notenbank kann nur verlieren

Sinkende Börsencharts. © peshkov / stock.adobe.com
Die Notenbank im kleinen Neuseeland hat zwei Probleme. Einerseits steigt die Inflation stark an. Erhöht sie allerdings den Leitzins, droht ein Immobilien-Crash. Das hat Konsequenzen, die Anleger nutzen können. FUCHS-Devisen erklären, wie das geht.
Die Notenbank Neuseelands steckt in der Klemme. Die Konjunktur im kleinen Inselstaat brummt, die Inflation liegt bei 5,9% und die Arbeitslosigkeit auf Rekordtief bei 3,2%. Das ist ein Umfeld für Leitzinsen-Anhebungen. Im Oktober 2021 wurde der Leitzins erstmals seit sieben Jahren angehoben. Seit November liegt er bei 0,75%. So soll es laut Prognose weitergehen. Im Jahr 2023 soll der Leitzins bei 2,0% liegen, 2024 bei 2,5%. Die Rendite für 10-jährige Staatsanleihen liegt aktuell bei 2,7% und wird damit für Diversifikationszwecke wieder interessant.

Auf der anderen Seite hat Neuseeland ein Schuldenroblem. Die Verschuldung der privaten Haushalte liegt bei 97,6% des BIPs. Zum Vergleich: Die Verschuldung der Privathaushalte in Deutschland liegt bei unter 57,8% des BIP, in den USA beträgt der Wert 79%, in Japan 66,5%. Befürchtungen um eine "harte Landung" am neuseeländischen Immobilienmarkt im Zuge steigender Zinsen nehmen darum derzeit zu. Die Befürchtungen sind angesichts deutlicher Immobilienpreissteigerungen speziell in Neuseeland im vergangenen Jahr gerechtfertigt (siehe FD vom 13.08.21).

Sinkender Kiwi-Dollar trotz Leitzinserhöhungen

Der Neuseeland-Dollar kommt damit doppelt unter Druck. Verlangsamt die Notenbank ihr geldpolitisches Straffungsprogramm, wäre dies gegenläufig zu anderen Notenbanken. Hält sie ihr Tempo bei, droht die Verschuldungsblase zu platzen. In beiden Szenarien ist der Neuseeland-Dollar der Leidtragende.

Gut ablesen lassen sich diese Befürchtungen auch in den Wechselkursen. Trotz Leitzinserhöhungen hat der NZD seit Oktober an Wert verloren. USD | NZD ist von 1,39 auf 1,50 gestiegen, GBP | NZD von 1,89 auf 2,05 und EUR | NZD von 1,61 auf 1,70. Aussichtsreich erscheinen uns aufgrund der eher zunehmenden Zinsdifferenzen vor allem bei den angelsächsischen Währungspaaren Short-Spekulationen gegen den NZD.

Aktien als Profiteure der NZD-Schwäche

Ebenso lukrativ dürften aber auch Aktien aus Neuseeland sein. Das Notenbank-Dilemma schwächt den NZD, was wiederum gut für Exporte ist. Die Konjunktur brummt (IMF BIP-Prognose 2022 +3,33%), die Rohstoffpreise steigen. Auch das Freihandelsabkommen RCEP und der Rückenwind des großen Bruders Australien (siehe FD vom 04.02.22) beflügeln. Interessant erscheint uns etwa die Aktie des Agrar- und Lebensmittelhändlers Scales (ISIN: NZ SCL E00 02S 8 | vgl. FUCHS-Kapital vom 13.08.20). Wer es lieber breit gestreut mag, sollte zu einem Neuseeland-ETF greifen (ISIN: US 464 289 123 2).

Fazit: Der Neuseeland-Dollar wird unter dem Notenbank-Dilemma leiden und sich insbesondere gegenüber angelsächsischen Währungen abschwächen.
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