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Wachsende Gefahr von Spekualtionsblasen weltweit

Nichts hält die Immobilienpreise auf

Nichts hält die Immobilienpreise auf wie hier in Wellington Neuseeland. Copyright: Pixabay
Immobilien galten schon immer als "Betongold". Sie "retteten" – teilweise zu recht, teilweise nur in der Fantasie des Käufers – sein Geld vor dem Wertverlust. Entscheidend ist wie immer der Kaufpreis. Und der signalisiert weltweit vielfach Überhitzung. Noch herrscht Ruhe vor dem Sturm.

Bei den Häuserpreisen erleben wir offenbar gerade den Ketchup-Flaschen-Effekt. Erst kommt zögerlich wenig, plötzlich ploppt einen Riesenmenge auf den Teller. Die lockere Geldpolitik schlägt durch. Der „Global House-Price-Index“ des Wirtschaftswissenschaftlers Robert Shiller (S & P-Case-Shiller-Index) zeigt für die letzten 12 Monate für 26 von 28 beobachteten Ländern kräftige Anstiege der Häuserpreise an. Im Durchschnitt betragen sie 7,1%. In Großbritannien sind es rund 7,4%, Kanada vermeldet satte 11,2% und Neuseeland sogar heftige 26%. In Deutschland sind nach Angaben des FvS Research Institute die Preise für das Immobilienvermögen privater deutscher Haushalte um 7,7% im Vergleich zum Vorjahresquartal angestiegen.

Ungemütlich für die Notenbanken wird es dann, wenn die Kaufpreise schneller ansteigen als die Mieten. Das signalisiert klar, dass Immobilien zum Spekulationsobjekt werden. Im Schnitt sind die Hauspreise danach bereits um 20% überbewertet, in Kanada, Neuseeland und Schweden sogar um mehr als 60%.

Gefahr einer Spekulationsblase wächst

Und ein Abflauen der Kaufpreise ist nicht in Sicht. Laut dem Analyseinstitut empirica wächst die Gefahr eine Spekulationsblase. Die schnell steigenden Baukredite würden allmählich „zum dritten Sorgenkind“. Für 331 Kreise zeigt der Blasenindex eine mäßige bis hohe Blasengefahr an (Vorquartal 324, vor drei Jahren 243). Waren Eigentumswohnungen in den Top-7-Städten 2005 noch für 5 Jahreseinkommen zu haben, werden jetzt im Schnitt 10,2 gefordert, in der Spitze Frankfurt und München mit 13,4 bzw. 13,3 Jahreseinkommen.

Bisher wollten insbesondere in Deutschland viele Vermögende ihr Geld mit Immobilieninvestitionen vor allem vor einem drohenden Preisverfall schützen und finanzierten mit geringen Kreditanteilen. Das ändert sich nun.

Fazit: Ziehen die Zinsen an, droht auf vielen Immobilienmärkten ein Blutbad. Insbesondere, wenn bald zunehmend Immobilien aus Erbfällen auf dem Markt kommen und das Preisniveau drücken. Die Notenbanken müssen das auf ihre Kappe nehmen.

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