Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
2084
Eingelullte Zinsmärkte

No place to hide

Ist das die schöne neue Welt? Die Regierungen verschulden sich, aber es gibt im Grunde kein "es geht nicht mehr". Schaut man auf die Risikoampeln im Finanzsystem, die Zinsspreads zwischen den einzelnen Ländern insbesondere der Eurozone, könnte man diesen Eindruck gewinnen. Doch er täuscht, glauben Allianz/Euler.

Die Risiko-Sensoren für die Schuldentragfähigkeit einzelner Länder zeigen Ausfallerscheinungen. Allianz/Euler spricht in einer aktuellen Studie von einem „Geist der Selbstzufriedenheit“. Die Zinsspreads – zentraler Indikator für unterschiedlich starke Schultern je Land – haben sich derart eingeengt, dass sie als Signalgeber quasi ausfallen. Die Märkte gehen nach der gemeinsamen Schuldeninitiative Europas von einem künftigen Schuldenpool aus. Alle für einen …

Euler Hermes-Allianz erwarten, dass die Unionsländer ihre neuen Möglichkeiten zum Schuldenmachen weidlich nutzen werden. Doch das Research der beiden Partnerunternehmen glaubt auch, dass die Märkte testen werden, wie tragfähig das Schuldenbündnis ist.

Abweichler unter Beobachtung

Ihr künftiger Indikator: Welcher Staat weicht besonders stark vom durchschnittlichen Schuldentrend in der Eurozone ab? Dies könnte wieder zu einer Ausweitung der Zinsspreads unter den einzelnen Staaten der Eurozone führen. Die EZB könnte gezwungen werden, einseitig verstärkt Staatsanleihen der besonders gefährdeten Staaten (Italien, Spanien, Portugal, Griechenland, zunehmend Frankreich) aufzukaufen. Das dürfte zu Zweifeln an der dauerhaften Stabilität der Eurozone führen.

Allianz/Euler haben die mögliche Entwicklung modelliert und kommen zu dem Schluss, dass die Länder der EU-Peripherie für einen außerordentlichen Zinsanstieg anfällig bleiben. Die Gefahr liegt also darin, dass sich die Märkte gefährlich einlullen lassen. Umso schmerzhafter wird das Erwachen. Generell befänden sich die Märkte in einer Phase mit potentiellen systemischen Liquiditätsstörungen – eine Situation, die die Ausweitung von Zinsabständen zwischen den Staaten begünstigt. Das könnte insbesondere der Eurozone und EZB „auf die Füße fallen“.

Risiko eines "Sparschocks"

Ein weiteres Risiko sieht Allianz/Euler in einem US- und/oder deutschen „Sparschock“. Auch das würde letztlich zu einem Ausweiten der Spreads führen. Die Staaten der EU-Peripherie hätten es somit nur bedingt in den eigenen Händen, zu einer Stabilisierung ihre Staatsverschuldung zu kommen.

Fazit: Die Länder der EU-Peripherie können sich nicht lange hinter dem breiten Rücken ihrer solventen Nachbarn verstecken – auch wenn diese bereit sind, ihre Bonität zu teilen. Empfehlung: Es ist somit riskant, auf einzelne Staatsanleihen der Peripherie mit leichten Zinsaufschlägen

wird nicht bezahlt.

Meist gelesene Artikel
  • Besser als die Benchmark im Performance-Projekt VII

DRH Vermögensverwaltung: Selbstbewusst zum Erfolg

© Diego Thomazini / Getty Images / iStock
Müssten wir die Anlagestrategie der DRH Vermögensverwaltung in einem Wort zusammenfassen, es hieße ”offensiv”. Im Performance-Projekt VII legt der Vermögensverwalter für den Kunden ein sehr chancenorientiertes Portfolio auf. Das geht gleichzeitig mit hohen Risiken einher, die die Sachsen aber geschickt abfedern.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2023: Prisma Investment GmbH in der Ausschreibung

Prisma Investment findet sechs Seiten ausreichend als Vorschlag für die Wilhelm Weidemann Jugendstiftung

© Collage Verlage FUCHSBRIEFE, Grafik: envato elements
Sind sechs Seiten ein Anlagevorschlag? Und wenn ja, wie mag der aussehen? Die Prisma Investment GmbH beteiligt sich jedenfalls mit einer solch extrem kurzen Ausarbeitung selbstbewusst am Wettbewerb um die neue Verwaltung des Stiftungskapitals der Wilhelm Weidemann Jugendstiftung. Aber kann der Frankfurter Vermögensverwalter damit die Stifter beeindrucken?
  • Fuchs plus
  • Erste Anlage zur kommerziellen Nutzung von CO2 entsteht

Heidelberg Materials und Linde verarbeiten CO2-Emissionen weiter

Kohlenstoffdioxid-Tank. © romaset / stock.adobe.com
Heidelberg Materials und Linde werden ab 2025 erstmals eine Anlage im Industriemaßstab bauen, die CO2 abscheiden und weiterverarbeiten kann. Das wird auch Anknüpfungspunkte zur Erforschung weiterer Nutzungsmöglichkeiten eröffnen.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • FUCHS-Depot vom 06. Juni 2023

Neues Allzeithoch im FUCHS-Depot im Juni 2023

© KanawatTH / Getty Images / iStock
Das FUCHS-Depot hat ein neues Allzeithoch erreicht und wir nutzen den aktuellen Rücklauf der Kurse, um weitere Aktien einzusammeln.
  • Fuchs plus
  • Große Wasserstoffprojekte werden gebaut

Durchbruch zur industriellen Herstellung von grünem Wasserstoff

Wasserstoff © picture alliance / Zoonar | Alexander Limbach
In den kommenden drei Jahren wird der Durchbruch zur industriellen Herstellung von grünem Wasserstoffs kommen. Denn für einige große und viele kleinere Projekte ist die Finanzierung abgeschlossen. Etliche Projekte hatten sogar schon Baubeginn.
  • Fuchs plus
  • Alternative für Patentschutz und Streitregelung in Europa

Das neue Einheitspatent tritt in Kraft

Das europäische Patentrecht wird neu geordnet. Unternehmen, die regelmäßig europäische Patente anmelden oder europäische Patentanmeldungen im Patent-Portfolio halten, sollten sorgfältig eruieren, ob für sie das neue Europäische Einheitspatent sinnvoll ist.
Zum Seitenanfang