Noch weniger Inflation
Die EZB hat sich – kaum überraschend – dafür entschieden, ihre Politikinstrumente beim Status quo zu belassen.
Die EZB hat sich – kaum überraschend – dafür entschieden, ihre Politikinstrumente beim Status quo zu belassen. Für die auf Lockerung eingestellten Märkte ist das wohl eine Enttäuschung. Indes hätte eine weitere Zinssenkung unter die derzeit gültigen 0,25% ohnehin nur noch symbolische Bedeutung. Diese Möglichkeit heben sich die Eurowächter für andere Erfordernisse auf. Bedeutsamer ist der neue Ausblick, den die EZB lieferte. So kommt die Inflation dem erklärten Ziel „unter 2%“ selbst auf Sicht von 2016 nicht nahe. Gerade einmal 1,5% setzt die EZB an. Interessanterweise halten die Währungshüter an ihrer Wachstumsprognose aber fest. Sie sehen für 2016 1,8% für die Eurozone voraus. Trotz der schwächeren Preisentwicklung bleiben die realen Perspektiven unverändert leicht positiv. Zudem besteht die Aussicht, die Lücke zwischen Potenzial und realisiertem Wachstum zu schließen.
Fazit: Allzu groß können die Deflationssorgen nicht sein. Das zeigt die verhältnismäßig optimistische Wachstumsprognose. Die erwartete Lockerung ist nun weniger wahrscheinlich.