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Trendwende-Anzeichen in der Türkei

Notenbank bleibt restriktiv

Der Verfall der Türkischen Lira kennt seit Jahren kein Halten. Gegenüber dem Euro verlor die Devise des Lands am Bosporus mehr als 70% ihres Werts. Die Hoffnungen in die geldpolitische Wende wurden vorerst enttäuscht. Allerdings gewährt der Lira-Rückgang Investoren einen Abschlag auf die Vermögenswerte des Landes. Zusätzliche Chancen winken bei einem Kurswechsel der Währung.

Die Notenbank in der Türkei ergreift drastische Maßnahmen zur Bekämpfung der Hochinflation. Seit Juni vergangenen Jahres erhöhte die Notenbank den Leitzins von 8,5% auf nunmehr 50%. Für das Treffen am 25. Juli erwarten Marktteilnehmer eine Fortführung des restriktiven Kurses.

Sollte sich das Wirtschaftswachstum auf nur noch gut 3% abschwächen, dürfte auch die Teuerung langsam nachgeben. Zuletzt lag diese bei 71,6% und damit einen Prozentpunkt niedriger als erwartet und deutlich unter dem Vormonat (75,45%). Für eine konjunkturelle Abkühlung spricht auch das rückläufige Verbrauchervertrauen. Im Juni lag es mit 78,3 Punkten unter dem Vormonat mit 80,5. Die Einschätzung zur Konjunktur für die nächsten 12 Monate schwächte sich ab.

Kuponjäger finden Beute

Das ist ein Hoffnungsschimmer am Horizont und ein Grund, jetzt Lira-Werte beizumischen. Gute Chancen sehen wir insbesondere bei supranationalen Emittenten. Ein Beispiel dafür ist das Zinspapier der EBRD (WKN A3K8RW). Das mit einem Aaa bewertete Papier läuft noch bis zum 25. August 2025. Mit einem Kupon von 30% rentiert die Anleihe mit einem Kurs von 91,3% bis zur Endfälligkeit mit 38,9%. Der nächste Kupontermin des Jahreszahlers ist der 25. August. 

Eine kuponlose Alternative bietet die International Finance. Die mit einen Aaa geratete Nullzinsanleihe mit der WKN A19DC5 hat eine Laufzeit bis 15. Februar 2029 und rentiert bis zur Fälligkeit effektiv mit 25,9% p.a.

Aussichtsreiche Dividendenpapiere

Auch bei Aktien finden sich im hochinflationären Umfeld gute Chancen. Ein inflationsresistentes Geschäftsmodell, das vor Kaufkraftverlust schützt, sollte über eine hohe Umschlagshäufigkeit und Preissetzungsmacht verfügen. Ein Beispiel dafür ist die nur in Istanbul handelbare Aktie vom Raffineriebetreiber Tupras Turkie Petrol (WKN 895925). Trotz ihres Anstiegs innerhalb der zurückliegenden drei Jahre von mehr als 1.100% notiert das Papier mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2024 von 8 (Dividendenrendite 13%). 

Die Aktie von Akbank verzeichnete immerhin mehr als 1.000% Zugewinn. Die Anteilscheine des führenden Kreditinstituts stehen in Deutschland als ADRs (WKN A0D9US) zum Handel zur Verfügung. Die eigentümergeführte Bank hat weiter Potenzial. Seit unserer ersten Empfehlung (FD vom 10.3.2023) hat die Aktie knapp 90% zugelegt. Das Unternehmen steigerte seinen Umsatz in den zurückliegenden drei Jahren um durchschnittlich 33% p.a. Bei einem Kurs-Buchwert-Verhältnis von 1,3 wird die Bank mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 5,2 bewertet. Die in Aussicht gestellte Dividende liegt bei 2,8%.

Türkei-ETF

Breit gestreut können Anleger mit einem ETF am Bosporus investieren. Für Investoren aus Deutschland ist nur eine begrenzte Anzahl führender Unternehmen über Hinterlegungsscheine handelbar. Daher bietet sich ein ETF für den türkischen Aktienmarkt an. Ishares offeriert mit der WKN A0LEW5 einen halbjährlich ausschüttenden und physisch replizierten Fonds, der aktuell 17 Blue-Chips enthält (FD vom 10.3.). Die Gesamtkostenquote liegt bei jährlich 0,74%, die Ausschüttungsrendite der letzten 12 Monate bei mehr als 2%.

Fazit: In der Türke ist weiter Geduld gefragt. Aber weitsichtige Investoren können die Chance nutzen, weiter Positionen aufzubauen, um einen Dreh zu antizipieren. Investoren, die auf eine Trendwende der Lira setzen, greifen zu inflationsresistenten Unternehmen. Zinspapiere sollten nur relativ kurze Laufzeiten aufweisen.
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