Die Finanzmärkte bekommen im Herbst einen toxischen Cocktail aufgetischt. Momentan kommen einige Zutaten zusammen, die eine "Magenverstimmung" sehr wahrscheinlich machen. Das Zittern um das chinesische Immobilienkonglomerat Evergrande ("für immer groß") ist noch nicht vorbei. Im Gegenteil: Inzwischen hat auch ein zweiter Immobilienriese die Zinszahlung einer Anleihe nicht geleistet. Das Unternehmen hört auf den Namen Fantasia Holdings...
Fundamentale Auswirkungen werden spürbar
Immer gravierender werden daneben die fundamentalen Risiken für die Weltwirtschaft. Denn die Lieferketten bleiben extrem angespannt. Viele Materialengpässe werden noch über Monate zu Mangelerscheinungen bei produzierenden Unternehmen führen. Laut ifo-Institut klagen bereits 77% aller deutschen Unternehmen darüber, dass Materialengpässe ihre Produktion beeinträchtigen.
Dieser Cocktail schmeckt nicht. Er setzt sich aus Produktionsausfällen, Kurzarbeit und steigenden Preisen zusammen. Zugleich wird die Wachstumsdynamik nachlassen und die Inflation anziehen. Das wird die Gewinne der Unternehmen belasten, was auch auf die Börse ausstrahlen dürfte (lesen Sie dazu auch FUCHS-Kapital). Die Commerzbank hat heute morgen ihre Inflationsprognose angehoben, die Wachstumsprognose zurückgenommen.