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Zentralbank greift mit massiver Zinserhöhung ein

Notoperation für die Türkische Lira

"Ich bin ein kleiner König …" Bei Recep Tayyip Erdogan scheint sich der Kinderreim tief eingeprägt zu haben (zueggeben, wir wissen nicht, ob der so in der Türkei aufgesagt wird). Präsident ist Recep Tayyip schon. Doch er versucht sich immer wieder als Sonnenkönig. Der Landeswährung bekommt das gar nicht.

Die türkischen Währungshüter haben in einer Notoperation eine massive, lebensbedrohlich Blutung gestoppt. Die türkische Zentralbank hat den Leitzins gleich um volle 200 Basispunkte auf 10,25% angehoben. Offenbar, um die ins Bodenlose trudelnden Wechselkurse der Lira (EUR|TRY: 8,88) zu stabilisieren. Die direkten ökonomischen Folgen des Zinsschritts blieben überschaubar.

Mit dem Leitzinsschritt wird nur offen dargestellt, was vorher durch indirekte Zinserhöhungen – etwa durch die Steuerung der Refinanzierung zwischen den unterschiedlichen Fazilitäten oder die Drehungen an der Schraube „Mindestreserve“ – ohnehin bereits bewerkstelligt war.

Ohne Vertrauen in die Politik keine Stabilisierung

Eine Therapie der zugrunde liegenden Probleme ist es nicht. Genau darauf käme es aber an: den Einstieg in eine Stabilisierungspolitik, die zurück zum makroökonomischen Gleichgewicht führt. Das setzt einen nachvollziehbaren Plan und das Vertrauen voraus, dass die Währungshüter in Ankara ihren Kurs auch durchziehen können, ohne die üblichen Störungen und Eingriffe aus dem Präsidentenpalast.

Die Anleger werden nur dann neues Vertrauen in die Lira und Papiere der türkischen Regierung fassen können, wenn ein klarer Kurs in der Wirtschaftspolitik gesteuert wird. Dies alles ist aber gerade nicht gegeben.

Bleibt der Zentralbank-Chef oder wird er gefeuert?

Es gibt keine nachvollziehbare Projektion für die nächsten Quartale, die den angenommenen Verlauf der Wirtschaft mit Wachstums- und Inflationsraten abbildet und Auskunft gibt, welchem Pfad die Zinsen in diesem Zusammenhang folgen werden. Stattdessen ist unklar, ob Murat Uysal am Montag noch Chef der Notenbank ist oder wie sein Vorgänger Murat Çetinkaya von Präsident Erdogan nach einer unerwünschten Zinserhöhung gefeuert wird.


Fazit: Solange das Grundübel der Lira im Präsidentenpalast hockt, kann keine einzelne heroische Entscheidung, keine Notoperation, die Lira dauerhaft stabilisieren. Dazu braucht es einen Politikwechsel und der findet nicht statt. Daher sehen wir auch vorerst nicht mehr als reine Zockerchancen bei der Anlage in türkischen Lira-Papieren.

Empfehlung: Langfristig orientierte Anleger halten sich von der Türkischen Lira fern.

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