Omikron kann Yen nichts anhaben
Die aktuellen Corona-Trends treffen Japan wesentlich weniger hart als Europa oder die USA. Die 7-Tage-Inzidenz liegt in Japan momentan bei 0,5 – Zahlen, von denen Europa nur träumen kann.
Zwar wurden nun wieder die Grenzen für Ausländer geschlossen. Da die Einreisebestimmungen aber ohnehin hoch sind, dürfte das nur wenig direkte Auswirkungen haben (siehe dazu auch FB vom 18.11.2021). Auf die noch ausstehenden Nachholeffekte Japans hatten wir Sie in einer vergangenen Ausgabe hingewiesen (vgl. FD 19.11.2021). Perspektivisch verbessern sich damit die Aussichten für den Yen weiter.
Achterbahnfahrt bei Dollar-Yen
Noch besteht aber weiteres Aufwärtspotenzial für USD|JPY. Seit unserer letzten Yen-Besprechung schlugen die Wellen hier hoch. Notierte das Paar USD|JPY am 19.11. noch knapp unter 114, folgte in der Woche darauf der rasante Anstieg bis auf 115,4. Wir hatten Sie an dieser Stelle wiederholt auf diese Aufwärtserwartung hingewiesen.
Mit der Ankündigung der Notenbank Fed, die Anleihekäufe schneller als bisher angekündigt zu drosseln, ist dann die Erwartung der Markteilnehmer eingetroffen. Gewinnmitnahmen stärken seitdem den Yen und haben das in einer Gegenbewegung auf aktuell 112,7 geschickt. Aus charttechnischer Sicht befindet sich hier eine Kursunterstützung. Wir halten weiter an unserem USD|JPY-Long Szenario fest und erachten den jetzigen Rücksetzer daher als gute Nachkaufgelegenheit.Omikron belastet den Euro
Zum Euro schiebt sich der Yen mittlerweile seit Oktober kontinuierlich nach vorn. Von 133 kletterte EUR|JPY auf mittlerweile 128. Die sich in Europa wieder ausbreitenden Corona-Sorgen sprechen dafür, dass die Euro-Schwäche vorerst noch weiter anhalten dürfte.
Aus charttechnischer Sicht ist das Paar erstmal an einem Widerstand angelangt. Wird diese Hürde allerdings genommen, ist der Weg frei bis unter 126.
Fazit: Der harte Corona-Weg der neuen Regierung Kushida kommt laut Umfragen in Japan gut an. Das strahlt durch bis auf den Yen.