Panikverkäufe beim Pfund möglich
Das Britische Pfund wird immer stärker vom Brexit beherrscht. Andere Faktoren verlieren bei der Kursbildung an Gewicht. Nach dem zum Wochenanfang zunächst „Keine Nachrichten sind gute Nachrichten" galt, wurde das Pfund schwächer. Denn das Risiko eines Austritts ohne Vertrag wurde stärker wahrgenommen. Nicht zuletzt, weil führende Brexiteers wie der für den Außenhandel zuständige Minister Liam Fox die Chancen für einen Vertrag mit der EU schwinden sehen.
Der neue britische Chefunterhändler Dominic Raab macht mit einer Reihe von Informationspapieren auf sich aufmerksam. Sie sollen Wirtschaft und Bevölkerung auf die Möglichkeit eines Brexits ohne Vertrag einstimmen. Darunter der Rat an den Pharma-Handel, die Vorräte an Medikamenten aufzustocken. Das sorgt für schlechte Stimmung und Besorgnisse. Wenn der Konservative Liam Fox davon phantasiert, dass UK zur „exporting superpower" des 21. Jahrhundert werden könne, macht es die Sache nicht besser. Er verschweigt die zentrale Voraussetzung dafür: Angesichts der schwachen UK-Arbeitsproduktivität müssten zunächst die britischen Löhne deutlich fallen.
Fazit: Das Pfund wird schwächer werden, je enger der Zeitraum für die Brexit-Verhandlungen wird. Wir rechnen mit Panikverkäufen mit Kursspitzen klar über 1 Pfund / Euro für die kommenden 12 Monate.
Hinweis: Lesen Sie hierzu auch unseren letzten Brexit-Artikel vom 10.08.2018