Pfund vor Schwächeanfall
Die EU und die Regierung von Boris Johnson haben sich kurz vor Toreschluss auf ein Austrittsabkommen geeinigt. Das löste kräftige Kurssprünge für das Pfund aus, die uns allerdings voreilig vorkommen. Denn dies ist die zweite Einigung, die für viele Parlamentarier schwer verdauliche Kompromisse beinhaltet. Theresa May hatte ihre Version in drei Versuchen nicht durchs Parlament bringen können.
Wieder ist fraglich, ob Boris Johnson dieses Kunststück gelingt. Denn der jetzige Entwurf enthält eine Zollgrenze in der Irischen See. Sie wurde jedoch schon von Theresa May für untragbar gehalten. Sie wird von den nordirischen Koalitionspartnern Johnsons und deren Freunden vom rechten Flügel der Tories vehement abgelehnt.
Ohne diese Stimmen wäre der Premier auf Unterstützung durch Labour-Stimmen in beachtlichem
Umfang angewiesen. Zudem wird der Brexit auch mit
Abkommen ziemlich hart. Denn Johnson will deutlich
mehr Distanz zur EU als May. Es wird wohl eine BrexitDelle in der Wirtschaft geben samt Zinssenkungen in
UK. Fraglich ist nur noch, ob es zum Einbruch kommt.
Fazit: In dieser fragilen Lage sind alle Pfund-Investments spekulativ. Wir würden trotz aller Skepsis eher auf die starke Seite wetten, aber nur mit „Spielgeld".