Pfundkurs kommt ins Rutschen
Je näher der Austrittstermin rückt, desto mehr bestimmen die Brexit-Verhandlungen den Kurs des Pfund. Die Zinsperspektive tritt dagegen in den Hintergrund. Bislang wurde von den meisten Marktteilnehmern die Mitsprache des Parlaments als Garantie gegen einen „harten" Brexit gewertet. Denn die Mehrheit der Abgeordneten stehe dem Austritt grundsätzlich skeptisch gegenüber.
Diese bisherige Einschätzung muss nach den Abstimmungen der letzten Woche revidiert werden. Die Brexiteers setzten sich gleich zweimal klar durch. Zunächst zwangen die Hardliner innerhalb der Tory-Fraktion Regierungschefin Theresa May in einem internen Machtkampf dazu, in ihr „Checkers-Papier" einen beachtlichen Bremsklotz für eine Einigung mit der EU einzubauen. Sodann erklärte sich eine parteiübergreifende Brexiteer-Mehrheit im Unterhaus dafür, eher den Austritt ohne jeden Vertrag mit der EU hinzunehmen als in der Zollunion zu bleiben.
Das Pfund kommt bereits ins Rutschen. Es hat die Unterstützung bei 0,893 zum Euro fast verloren. Sollte die Marke von 0,90 Pfund/Euro genommen werden, liegt der letzte Anhaltspunkt bei 0,926 Pfund je Euro.
Fazit: Das Pfund ist hoch riskant geworden und sollte gemieden werden.
Empfehlung: Wer aus technischen Gründen auf Pfund angewiesen ist, wäre mit einer Absicherung oberhalb 0,93 Pfund je Euro zumindest gegen den Absturz in bislang unerreichte Regionen abgesichert.