Politik belastet die Rupiah
Die internationale Politik greift der indonesischen Wirtschaft in die Speichen. Nur auf den ersten Blick hat sich kaum etwas verändert für das Land. Das Wachstum wird laufenden Jahr bei etwa 5,5% liegen, das ist leicht über dem Ergebnis für 2017.
Öffentliche Auftraggeber und private Bauherren sorgen für eine rege Bautätigkeit. Die Investitionen der Unternehmen wachsen ebenfalls. So entstehen Zuwächse bei der Beschäftigung und den Löhnen. Das treibt wiederum den privaten Konsum an, der zusätzlich von wachsenden staatlichen Transfers profitiert. Trotzdem ist keine Überhitzung zu erkennen.
Glänzende Wirtschaftsdaten
Der Außenhandel erzielt beachtliche Überschüsse. Die Währungshüter haben die Inflation im Griff. Die Rate lag zuletzt mit 3,4% knapp unter dem Ziel (3,5%) und hat seit mehreren Jahren die Toleranzgrenzen 2,5% bis 4,5% nicht überschritten.
Dennoch ist die Rupiah unter Druck (aktueller Kurs: 13.908). Die Notenbank BI intervenierte mehrfach, wie sich aus der Reservestatistik erkennen lässt. Ursache: Mit den steigenden Renditen für US-Anleihen und den wachsenden geopolitischen Risiken wie dem chinesisch-amerikanischen Konflikt ziehen immer mehr Investoren Mittel aus Asien ab. Besonders stark aus dem bis dato favorisierten Indonesien.
Daher ist neben der Rupiah auch der lokale Rentenmarkt unter Druck geraten. Die Renditen mit 10jähriger Laufzeit zogen um über 200 Basispunkte an. Dahinter steht die Befürchtung, dass die schwache Währung zusammen mit den steigenden Rohstoffpreisen zu einem Inflationsschub führen könnte. Das können die Währungshüter nur über höhere Zinsen auffangen.
Fazit: Indonesien zeigt, dass die Drucksituation für sich genommen bereits zu Verlusten führt, auch wenn kein Konflikt virulent wird.
Empfehlung: Wer glaubt, dass sich die Konflikte schnell beilegen lassen und daher auf eine starke Erholung spekuliert, hat jetzt Kaufchancen; ansonsten raten wir eher zum Ausstieg. Spätestens dann, wenn die Rupie die Marke 14.100 zum Dollar nimmt.