Politischer Fortschritt
Der Übergang im Präsidentenamt von Goodluck Jonathan zum Ex-General Muhammadu Buhari signalisiert einen beachtlichen Fortschritt in Nigeria.
Der unterlegene Präsident Goodluck Jonathan forderte nach der Wahl die eigenen Anhänger auf, dass Ergebnis zu respektieren und auf Gewalt zu verzichten. Das ist in Afrika eine Neuheit. Die Elfenbeinküste etwa war nach dem Wahlsieg Alassane Ouattaras an den Rand eines Bürgerkriegs geraten, weil sein unterlegener Vorgänger Laurent Gbagbo den Präsidentenpalast nicht räumen wollte. Der Wahlsieg von Muhammadu Buhari belegt noch einen weiteren Modernisierungsschritt. Als Muslim aus den nördlichen Provinzen galt er im Vorfeld der Wahlen als benachteiligt, weil ihm in der Matrix der religiösen und ethnischen Zugehörigkeiten Nigerias weniger Plätze zugerechnet wurde als seinem Konkurrenten Jonathan aus dem Süden. Der Wahlsieg Buharis wurde nur möglich, weil die Wähler mittlerweile politische Konzepte und persönliche Integrität der Kandidaten höher gewichten als die Loyalität zu traditionellen Führern.
Fazit: Erfüllt Buhari die in ihn gesetzten Erwartungen (Bekämpfung von Terrorismus und Korruption), dürfte die größte Volkswirtschaft Afrikas einen fulminanten wirtschaftlichen Aufschwung erleben.