Reichlich optimistisch für die britische Wirtschaft
Die Bank von England (BoE) tastet sich durch die Ungewissheiten, die der Brexit geschaffen hat. Die davon ausgelöste Pfundschwäche hat die Inflationsrate auf zuletzt 3% an den oberen Rand des Toleranzbereichs getrieben.
Die bisher unklare Perspektive belastet die Konjunktur. Das untermauern die zuletzt durchgängig enttäuschenden Einkaufsmanager-Indizes. Am schwächsten schneidet der Bau ab. Dort fiel der Index mit 50,2 Punkten nahe an die Grenze zum Kontraktionsbereich. Er verfehlte damit die Erwartungen (Konsens 52 Punkte) deutlich. Der Index der Dienstleister fiel auf 53 Punkte zurück. Er blieb damit sowohl hinter dem Vormonat als auch den Erwartungen zurück (jeweils 54,2).
Bank of England will Leitzins erhöhen
Diese Zahlen widersprechen der eher optimistischen Einschätzung der BoE. Diese geht von einer Fortsetzung des Wachstumstrends um 1,75% aus. Daraus ergibt sich zusätzlicher Inflationsdruck. Denn es herrscht Nachfrageüberhang bei weitgehend ausgelasteten Kapazitäten. Daher setzen die Währungshüter in ihrem aktuellen Bericht auch ihre Schätzung der Zinsen leicht nach oben.
Die erste Leitzinserhöhung käme demnach zum Jahresende. Diese Perspektive stützt das Pfund, das kurzfristig um einen Penny auf 0,8780 zulegte. Die Brexit-Risiken bleiben allerdings unverändert bestehen, wie die jüngst von Standard&Poor´s genannte Möglichkeit weiterer Ratingabstufungen für UK – zumal der Ausblick „negativ" lautet.
Fazit: Der optimistische Ausblick der bisher eher vorsichtigen Währungshüter stützt das Pfund. Dennoch raten wir angesichts der Unklarheiten, keinerlei Risiken zu übernehmen.