Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
1847
Kanada läutet Zinspause ein

Risiko einer Inflation mit Zweitrunden-Effekten

© Bank of Canada
An den Finanzmärkten deutet sich ein Politikwechsel bei den Notenbanken an. Als erste große westliche Notenbank haben die Geldhüter aus Kanada nun eine Zinspause angekündigt. Das ist Wasser auf die Mühlen derer, die ähnliche Schritte von der Fed und EZB erwarten. Beide Notenbanken haben aber noch Schritte vor sich. Und alle Notenbanker müssen abwarten und eine ganz andere Frage beantworten...
Die Europäische Zentralbank (EZB) wird den Leitzins in der nächsten Woche voraussichtlich um 50 BP anheben. Auch für März hat die EZB einen solchen Zinsschritt in Aussicht gestellt. Einen Tag vor der EZB (1.2.) wird die US-Notenbank ihren Leitzins ebenfalls anheben. Praktisch alle Marktteilnehmer (99,7%) gehen davon aus, dass die Fed ihr Zinsanhebungstempo drosseln und nur noch einen kleineren Zinsschritt von 50 BP gehen wird. Die große Frage bleibt, ob die Fed Anfang Februar bereits ein Ende ihrer Zinserhöhungen ankündigen wird.

Kanada läutet Zinspause ein

Die Notenbank von Kanada hat bereits eine Zinspause angekündigt. Die Geldhüter der BoC haben den Leitzins zwar gerade noch einmal auf 4,5% angehoben. Der jüngste Zinsschritt (+0,25 Prozentpunkte) soll vorerst aber der letzte gewesen sein. Nach insgesamt acht Zinserhöhungen will die BoC erst einmal pausieren und die Auswirkungen der Zinsanhebungen auf die Wirtschaft und die rückläufige Inflationsrate abwarten. 

Die Ankündigung der Zinspause war für die Finanzmärkte eine Überraschung. Der Kanada-Dollar kam prompt unter Druck. Insbesondere bei USD|CAD sehen wir jetzt eine gute Chance. Der Greenback ist seit Jahresanfang von 1,37 auf 1,33 USD|CAD abgesackt. Hier hat er aber eine gute Unterstützung erreicht. Jetzt könnte der USD wieder Rückenwind bekommen, wenn die BoC stoppt, die Fed aber noch weiter läuft. Ein Long USD|CAD mit Blick auf 1,36 ist daher eine Spekulation wert.  Auch am Anleihemarkt hat sich die Ankündigung der Zinspause ausgewirkt. Die Renditen fielen.

Wann bremsen Fed und EZB?

Die Zinspause der BoC könnte ein Vorbote auch für andere Notenbanken sein. Das Festzurren des Leitzinses könnte die Fed dazu bewegen, ihr Zinstempo im März dann ebenfalls mit einem zunächst abschließenden kleinen Zinsschritt zu drosseln. Dieser Bewegung könnte sich dann auch die EZB anschließen. Im Eurotower tobt ohnehin schon eine Diskussion über den weiteren Zinspfad und immer mehr Ratsmitglieder plädieren für einen Zins-Stopp.  
Fazit: Der Leitzinsgipfel scheint nahe zu sein. Die BoC legt vor, die Fed wird nachziehen. Die EZB hängt am weitesten hinterher und dürfte noch bis in den Mai hinein die Zinsen erhöhen. Der Euro dürfte daher noch einigen Rückenwind haben. Abzuwarten bleibt unterdessen, ob die Notenbanken mit diesen Erhöhungen die Inflation bereits eingefangen haben oder ob es "Zweitrunden-Effekte" geben wird.
Meist gelesene Artikel
  • Deutsche Privatbank auf Rang 1 im Markttest TOPS 2024

Weberbank auf Rang 1 im Private-Banking-Markttest TOPS 2024

Die besten Vermögensmanager im deutschsprachigen Raum 2024 stehen fest. © envato elements, Verlag Fuchsbriefe
Insgesamt 9 Anbieter mit sehr guter Gesamtleistung; Digitale Beratungsformen auf dem Vormarsch; Nachhaltigkeit in der Flaute
  • Fuchs plus
  • Die Ausgezeichneten in TOPS 2024

Neunmal Gold und sechsmal Silber

© Kristina Ratobilska / Getty Images / iStock
Wir wollen es nicht gleich eine Zeitenwende nennen. Aber im Private Banking im deutschsprachigen Raum zeichnet sich eine sichtliche Veränderung ab: keine Verschiebung, jedoch eine Angleichung der Kräfteverhältnisse auf Länderebene. Das spricht für gesunden Wettbewerb in einem beinahe identischen europäischen Rechtsrahmen. Und für mehr Auswahl auf Kundenseite.
  • Fuchs plus
  • Editorial TOPS 2024

Vertrauen ist das höchste Gut

Ralf Vielhaber. © Verlag FUCHSBRIEFE
Wer ein Familienvermögen übernimmt, sei es durch Erbschaft oder eine Schenkung „mit warmer“ Hand, der verspürt in der Regel nicht nur helle Freude. Mit dem Glücksgefühl geht gewöhnlich auch sofort die Last der Verantwortung über: bewahren, mehren und tradieren, was andere aufgebaut haben, das wollen die meisten, die ein zuvor aufgebautes Vermögen überantwortet bekommen. Ein Vermögemsmanager sollte das wissen – und sich entsprechend auf die emotionale Lage des Kunden einstellen.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Chinas Deflation und die Auswirkungen auf unsere Preise

Wie lange profitiert der Westen von importierter Deflation?

Aufgestapelte Container, linker Stapel mit chinesischer Flagge, rechter mit US-Flagge. © narvikk / Getty Images / iStock
Die Preisentwicklung in den USA und im Euroraum hängt maßgeblich von der konjunkturellen Entwicklung Chinas ab. Der Rückgang der Preissteigerungsraten in den vergangenen Monaten liegt zu einem Gutteil an „importierter Deflation“. Davon werden beide Währungsräume voraussichtlich auch 2024 profitieren. Doch auf mittlere Sicht ist Vorsicht geboten. Das Pendel dürfte zurückschlagen.
  • Fuchs plus
  • Der Anlagevorschlag in TOPS 2024

Lackmustest für die Beratung

Der Anlagevorschlag ist der Lackmustest jeder Beratung. Er zeigt, ob der Kunde richtig verstanden wurde, ob dessen zentrale Wünsche vom Berater korrekt erfasst worden sind und ob sie passgenau umgesetzt werden. Hier hat es in diesem Jahr oftmals gehapert.
  • Fuchs plus
  • Chancen in der unterbewerteten Krone

Norges Bank hat noch Handlungsbedarf

Banknoten, 200 Norwegische Kronen. © Norges Bank
Anleger, die nach einer aussichtsreichen Anlagewährung Ausschau halten, sehen sich die Norwegische Krone an. Denn die Inflationsrate, die Konjunkturdaten und sogar die Lachs-Preise liefern eine interessante Indikation, meint FUCHS-Devisen.
Zum Seitenanfang