Ruhig, aber bestimmt
Die anhaltende Euro-Stärke zurrt das Währungspaar EUR|JPY bei 126 fest. Der Höhenflug der Gemeinschaftswährung zum US-Dollar hilft dabei, das derzeit hohe Niveau auch zum Yen zu halten. Das steht allerdings auf tönernen Füßen. Auch der Yen ist zum US-Dollar stark und schickt sich sogar an aus der Seitwärtsrange bei 103 USD|JPY auszubrechen.
Eine hohe Volatilität ist beim Yen zum Jahreswechsel nicht mehr zu erwarten. Wesentliche Impulsgeber sind vorerst nicht ersichtlich. Auch die Rally beim Nikkei 225 verliert immer mehr an Dynamik. Der Druck auf die Wechselkurse bleibt bestehen. Erratisch werden die Kursbewegungen allerdings nicht.
Optimistisch, aber vorsichtig
Fundamental befindet sich die Wirtschaft Nippons nach wie vor im Erholungsmodus. Llangsamer als die anderen G7-Staaten, aber tatsächlich besser als erwartet. Die jüngste Tankan-Umfrage der Bank of Japan zeigt, dass die Unternehmen Nippons, egal ob groß oder klein, insgesamt wieder optimistischer in die Zukunft blicken. Um ganze 15 Punkte verbesserte sich das Stimmungsbarometer. Besonders in den so wichtigen Exportbranchen Eisen und Stahl (+30%) und Motorfahrzeuge (+48) schauen die großen Unternehmen optimistisch auf das neue Jahr.
Angesichts steigender Neuinfektionszahlen sind die Investitionspläne japanischer Unternehmen für 2021 allerdings auf breiter Front gekürzt worden. Umfragen weisen zudem daraufhin, dass Neueinstellungen signifikant im nächsten Jahr abnehmen werden. Die Erholung der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt steht auf wackeligen Beinen. Bis sich das auf den Yen durchschlägt, wird zwar noch Zeit vergehen. Anleger mit "langem Atem" sollten diese Perspektive jedoch berücksichtigen.
Fazit: Wir halten weiter am Short-Szenario für EUR|JPY fest. Ein entsprechendes Zertifikat hatten wir Ihnen in der vergangenen Woche (FD vom 10.12.2020) empfohlen.