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Yuan-Verkäufe werden verdreifacht

Russland muss an die Yuan-Reserven ran

Basilius-Kathedrale in Moskau. © Gina Sanders / Fotolia
Die westlichen Sanktionen gegen Russland entfalten Wirkung. Das zeigt sich am von Moskau forcierten Verkauf russischer Devisenreserven. Die Devisenverkäufe zeigen zudem, dass China der Koch und Russland nur der Kellner ist.
Russland wird in den nächsten Wochen größere Teile seiner Devisenreserven verkaufen. Das russische Finanzministerium kündigte an, zwischen dem 7. Februar und 6. März Devisen im Wert von 160 Mrd. Rubel (2,3 Mrd. US-Dollar) zu verkaufen. Das ist eine Verdreifachung im Vergleich zum Januar. Die Verkäufe sind nötig, um das Haushaltsdefizit zu mildern.

Sanktionen zwingen Russland zum Yuan-Verkauf

Die Devisen-Verkäufe werden in Yuan durchgeführt. Da das russische Finanzministerium keine Transaktionen in Dollar und Euro abwickeln kann, ist der Yuan die naheliegende Alternative. Das Dollar- und Euro-Verbot ist eine Reaktion der westlichen Staaten in Reaktion auf den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine. Auch russische Goldreserven in Höhe von 300 Mrd. US-Dollar (ca. 50% der russischen Goldreserven) wurden von westlichen Ländern eingefroren.

Russlands Zentralbank beschloss darum im vorigen Jahr, die Bestände in Yuan zu erhöhen. Die Devisen nimmt Russland über die Rohstoffverkäufe ein. Der Handel mit China wird bereits größtenteils in Yuan abgerechnet. Reserven in Yuan werden aufgefüllt, wenn die Energieeinnahmen über dem langjährigen Durchschnitt der Einnahmen liegen. Liegen sie darunter - so wie aktuell (-46% ggü. Vorjahr) - werden Yuan-Bestände verkauft. An der Moskauer Börse hat der Yuan im Handelsvolumen den US-Dollar bereits überholt. Kleinere Devisen-Bestände sollen zudem in indischer Rupie und türkischer Lira aufgebaut werden. Auch indische Abnehmer zahlen russische Importe in Yuan, verstärkt aber auch in Dirham (Währung der Vereinigten Arabischen Emirate). 

Fazit: Moskau baut seine Devisen-Reserven inzwischen in Yuan auf- und ab. Russland ist durch den Ukraine-Krieg und die damit einhergehende Selbstdiskreditierung zum chinesischen Juniorpartner geworden. Der Westen wird sich aber überlegen müssen, wie er mit diesem "erzwungenen" Autokraten-Block umgeht.

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