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Optimistische EBRD mit rosigem Konjunkturausblick

Russlands Rubel schwimmt auf hohem Ölpreis

Geldscheine Russischer Rubel. Copyright: Pixabay
Die EBRD hat in ihrem aktuellen Ausblick die Prognose für Russland deutlich heraufgesetzt. Hintergrund sind die hohen Rohstoffpreise sowie die Annahme eines günstigen Verlaufs der Corona-Pandemie. Letzteres hat sich aber wohl schon erledigt. Stattdessen scheint die Inflation aus dem Ruder zu laufen.

Russlands wirtschaftlicher Ausblick färbt sich rosiger ein – und damit jener für den Rubel (EUR|RUB 82,9). Die Europäische Wiederaufbaubank EBRD (European Bank for Reconstruction and Development) hat in ihrem Herbstausblick die Schätzung des russischen BIP-Wachstums für das laufende Jahr auf 4,3% (zuvor 3,3%) sowie 3,0 % für das kommende Jahr heraufgesetzt. „Vorausgesetzt, es kommt nicht zu einer signifikanten Abweichung vom Erholungspfad nach der Pandemie.“ 

Szenario auf Sand gebaut?

Angesichts des Anstiegs von Infektionen und Todesfällen im Zuge der neuen Corona-Welle steht diese Voraussetzung zumindest infrage. Die Zahl der Todesfälle lag per September um 45% über dem Vergleichsmonat 2019. Dieser September war der siebte Monat seit Beginn der Pandemie mit mehr als 200.000 Toten; ein Niveau, das in den vergangenen 12 Jahren kein einziges Mal erreicht wurde.

Nur ein Drittel der Russen ist nach offiziellen Angaben der Regierung vollständig geimpft. Obwohl die Impfstoffe seit Anfang des Jahres weitgehend kostenlos zur Verfügung stehen. Unabhängigen Umfragen zufolge beabsichtigt etwa die Hälfte der Bevölkerung, sich nicht impfen zu lassen. Angesichts der geringen Nutzung verlieren Zweifel an der Qualität der russischen Impfstoffe an Bedeutung. Der gerade erst verordnete Corona-Urlaub zeigt die weitere Richtung an.

Erholung im ersten Halbjahr dürfte sich kaum fortsetzen

Immerhin hatte sich die russische Wirtschaft im Frühjahr erholt. Im zweiten Quartal 2021 erreichte sie wieder das Niveau von vor der Pandemie. Der günstige Trend der Energierohstoffe samt dem höheren OPEC+ - Ölförderquoten sowie der private Konsum waren dafür maßgeblich. Zum privaten Konsum dürften nicht zuletzt die vor den DUMA-Wahlen im September verteilten Wahlgeschenke an Familien, Kinder, Rentner und das Militär beigetragen haben.

Die Währungshüter laufen der Inflation hinterher

Der von den Geschenken ausgelöste Nachfrage-Impuls hat allerdings der Inflation noch zusätzlichen Schub gegeben. Die wird momentan auch durch eher bedenkliche Mittel wie Preisobergrenzen für Lebensmittel oder Ausfuhrbeschränkungen und -zölle eingedämmt.

Vor allem aber hat die Notenbank CBR eine Straffung eingeleitet. Diese dürfte ihren Hochpunkt bei den Zinsen wohl noch vor sich haben – angesichts der per Oktober auf 8,1% gestiegenen Inflationsrate (Ziel: 4%), die zudem durch die administrativen Preisbremsen nach unten verzerrt ist. Die Notenbank hinkt diesem Trend mit ihrem gerade erst auf 7,5% angehobenen Leitzins (key rate) hinterher. Es werden weitere Zinsschritte folgen.

Fazit: Für den Rubel sehen wir daher kurzfristig durchaus Chancen aufgrund der Preise für Öl und Gas sowie auf weitere Zinsanhebungen sodass eine Parität zum Euro unter 80 Rubel wahrscheinlich ist. Aber jenseits eines Horizonts von drei Monaten erwarten wir ganz überwiegend Belastungsfaktoren durch die problematischen Entwicklungen in der Realwirtschaft.

Empfehlung: Die russischen Banken bieten für Rubel-Termineinlagen der laufenden CBR-Statistik zufolge derzeit um 6,5% Zinsen; das halten wir für ein interessantes Angebot.

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