Sanfte Zinsdrift
Der Euro unternimmt einen neuen Anlauf in Richtung 1,20. Diese Hürde dürfte aber weiterhin nicht so leicht zu knacken sein. Die Notenbanken dies- und jenseits des Atlantiks laufen im Gleichschritt an der Nullzinslinie entlang. Und auf der Rendite-Seite bekommt der Euro aktuell sogar etwas Gegenwind. Während die Zinsen und Renditen in der Eurozone weiter leicht sinken, steigen die Renditen in den USA leicht an. Deutsche 10-Jährige notieren derzeit bei -0,56%. In den USA gibt es immerhin 0,85% Zinsen für denselben Zeitraum.
Zinsdrift
Innerhalb des Euroraumes beobachten wir weiterhin ein leichtes Auseinanderdriften der Renditen. Die deutschen Renditen sinken. Sie sind bis in den Bereich der 30-jährigen Papiere (akt. -0,14%) klar negativ. Aufgrund des europäischen Corona-Pakets kaum weniger riskant, aber deutlich höher rentierlich, sind Papiere aus Italien oder Griechenland.
Für italienische Schuldtitel mit 10 Jahren Laufzeit gibt es immerhin 0,80%. Die Griechen liefern bei gleicher Laufzeit ebenfalls 0,92%. Zur Diversifikation sind solche Anleihen allemal geeignet. Sie liefern dann auf der Zinsseite immerhin einen kleinen positiven Ertrag.
Den Blick nach Norden richten
Wer ein Stück aus dem Euro heraus diversifizieren will, sollte sich Papiere unseres nördlichen Nachbarn Norwegen ansehen. Dort gibt es für eine fünfjährige Laufzeit immerhin schon 0,36% und 10-jährige Papiere rentieren mit stattlichen 0,75% – ausgeschüttet natürlich in der vergleichsweise starken Krone.
Fazit: Es ist unwahrscheinlich, dass der Euro gegenüber dem Dollar einen Durchmarsch nach oben macht. Daher ist auf der Wechselkursseite kurzfristig nicht viel zu erwarten. Innerhalb des Euro-Raumes lohnt ein Blick gen Süden, außerhalb des Währungsgebietes nach Norden.