Schlafende Hunde
Im Renditegefüge der Anleihemärkten schlummern Risiken, die sich (noch) nicht in den Bewertungen niedergeschlagen haben. Das ist nicht zuletzt ein „Erfolg" der expansiven Geldpolitik im Nachgang zur Krise von 2008/9. Zeitweilig waren damals die Zuwächse der Risikozuschläge größer als Zinssenkungen durch die Notenbanken. Das führte zu einer schweren Belastung der Konjunktur.
Die Kombination von extrem niedrigen Zinsen mit zusätzlicher Liquidität drückte den Preis für die Risikoübernahme weit nach unten. Kehrseite: Bei den vom Investmentgrade zu „Junk" abgerutschten Problemfällen Brasilien und Südafrika war zuletzt kaum eine Reaktion der Renditen auf die Abstufung erkennbar. Das dürfte sich mit der Straffung der Geldpolitik ändern; die Übernahme von Risiken muss wieder fühlbar bezahlt werden.
Fazit: Risiken drohen vor allem bei Anschlussfinanzierungen bestehender Engagements. Risiken sollten zumindest für 2018/19 stark begrenzt werden, sofern sie nicht ganz ausgeschaltet werden können.