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Die Fed immer stärker im Schlepptau Trumps

Schlecht begründeter Kurswechsel

Die US-Notenbank Fed will die Zinsen senken. Das entspricht den Forderungen des US-Präsidenten. In dessen Bann scheinen die Notenbanker immer stärker zu stehen. Für diese Annahme sprechen eindeutig die Daten.

Jerome Powell bestätigte in der Anhörung im Kongress den Kurswechsel der US-Geldpolitik. Der Fed-Chef ließ erkennen, dass die erwartete Zinssenkung sehr schnell kommen wird.

Dieser Schritt wirkt allerdings nicht besonders gut motiviert. Der Vergleich der Projektionen der FOMC-Mitglieder von September 2018 mit den jüngsten vom Juni verrät, dass sich die Diagnose des FOMC nicht geändert hat: Die Veränderungen der Schätzungen von Wachstum, Inflation und Arbeitslosigkeit sind minimal (nur 10 bis 20 Basispunkte) und liegen im Fehlerbereich solcher Prognosen. Demgegenüber gehen die Leitzinsen (FED-Funds) um 100 Basispunkte oder vier normale Zinsschritte und mehr nach unten.

Das Board der Fed ist vor Trump offenbar eingeknickt

Das ist ein bemerkenswertes Missverhältnis. Zumal auch die aktuellen Daten wie der starke Arbeitsmarktbericht allenfalls auf ein etwas ruhigeres Tempo deuten. Keinesfalls aber auf einen Einbruch, der präventive Zinssenkungen erforderte.

Offenbar sind die FOMC-Mitglieder vor Trump einfach eingeknickt. Das ist die eigentliche Gefahr! Denn Trump folgt damit dem Kurs des türkischen Präsident Erdogan. Der will aus wahltaktischen Gründen mit Hilfe traditioneller Nachfragepolitik das Wachstum über die strukturellen Grenzen hinaus antreiben. Im Ergebnis erzeugt er damit nur Krisen. Und nun marschiert auch das FOMC im Takt dieses türkischen Marschs.

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Vergleich FOMC-Prognosen September 2018 und Juni 2019

Quelle: FED, Projektionen von Juli 2018 und September 2019

Jahr

2019

2020

2021

Monat

09/18

07/19

09/18

07/19

09/18

07/19

Wachstum

2,5%

2,1%

2,0%

2,0%

1,8%

1,8%

Inflation

2,0%

1,8%

2,1%

1,9%

2,1%

2,0%

Arbeitslose

3,5%

3,6%

3,5%

3,7%

3,7%

3,8%

Leitzins

3,1%

2,4%

3,4%

2,1%

3,4%

2,4%

Fazit:

Trump blockiert kurzfristig die ansonsten denkbare Dollarstärke. Zudem fügt er der US-Wirtschaft langfristig wirksamen Schaden zu.

Empfehlung:

So paradox es klingt, aber kurzfristig bleibt der Dollar als Anlageziel noch interessant. Grund sind die vergleichsweise attraktiven Renditen. Allerdings wächst das Risiko erratischer Kursbewegungen aufgrund der politischen Verzerrungen.

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