Schwacher Safe Haven
Japans Wirtschaft wird durch die Erhöhung der Mehrwertsteuer sichtbar getroffen. Die aktuellen Einkaufsmanager-Indizes verheißen bestenfalls Stagnation. Der Gesamtindex liegt mit 49,9 nach 49,8 Punkten praktisch im neutralen Bereich zwischen Wachstum und Schrumpfung.
Auch in Japan liefern der Dienstleistungssektor und die Binnennachfrage die maßgeblichen Impulse. Dagegen bewegen sich die verarbeitende Industrie und der Export im Rückwärtsgang. Die Nachfrageschwäche ist an der Inflation ablesbar. Die Jahresrate stagnierte bei 0,2% und blieb unter den Erwartungen (Konsens 0,4%). Auch die anderen Abgrenzungen wie namentlich die Kernrate (ex Lebensmittel und Energie) blieben klar unter 1% und damit weit entfernt vom offiziellen Ziel 2%.
Die Lockerungsmöglichkeiten der Geldpolitik sind voll ausgereizt. Es gibt keine Optionen mehr – abgesehen vielleicht vom flächendeckenden Bargeldabwurf aus Hubschraubern.
Fazit: Dennoch bleibt der Yen relativ stark. Er ist als sicherer Hafen gesucht. Zudem sorgt die Inflationsdifferenz für eine dauerhafte Unterbewertung nach Kaufkraftmaßstäben, was ebenfalls einen leichten Aufwertungsdruck zu Dollar und Euro erzeugt.
Empfehlung: Für spekulative Anleger bleiben Optionsscheine auf einen starken Yen interessant (siehe FD 11.10.).