Singapur-Dollar zieht an
In Singapur sorgt eine neue Sonderwirtschaftszone für Fantasie. Die neue Zone mit dem nördlichen Nachbarn Malaysia könnte dem produzierenden Gewerbe kräftigen Schwung geben. Unternehmen, die expandieren möchten, erhalten einen attraktiven Standort und der Stadtstaat höhere Steuereinnahmen. Immerhin stemmt der Sektor ein Fünftel des Bruttoinlandsprodukts. Das treibt auch die Nachfrage nach dem Singapur-Dollar
Auf der jüngsten Sitzung beließ die Monetary Authority of Singapore (MAS) den Zinssatz konstant. Sowohl die Kern-Inflation als auch die Headline-Inflation gab im Juli und August nach. Die Inflation sank im Jahresvergleich von 4,8% auf 2,5%. Das Inflationsrisiko schätzt die MAS inzwischen nur noch als moderat ein.
Singapur-Dollar steigt steil
Die jüngsten Inflationszahlen bestätigen diese Prognose. Im Oktober fiel die Teuerung mit 1,4% unter die erwarteten 1,7% und deutlich unter den Vormonatswert von 2%. Damit markierte die Inflation den niedrigsten Stand seit März 2021.
Der Singapur-Dollar wertete zur Gemeinschaftswährung dynamischen auf. Seit Juli legte er mehr als 3% zu. Der Widerstand vom Herbst 2022 um den Bereich 1,4 EUR|SGD ist zum Greifen nahe. Das Momentum spricht für ein Überschreiten und für eine Fortsetzung des übergeordneten Aufwärtstrends auf neue Allzeithochs.
Konservative Anleger greifen zu Anleihen
Konservative Anleger sollten zu Anleihen greifen. Der Stadtstaat hat eine Reihe von Anleihen ausstehen, die für aufgrund seines Top-Ratings attraktiv sind. Mit der WKN A18YQH nehmen Anleger an einer SGD-Aufwertung bis März 2046 teil. Das Zinspapier mit einem Kupon von 2,75% wird bei 97,6% gepreist und erwirtschaftet eine Rendite auf Verfall in Höhe von 2,92%. Nächster Zinstermin des Halbjahres-Zahlers ist der 01. März 2025.
Für risikobereite Anleger bietet Singapur mit dem ADR auf SEA Ltd. (WKN A2H5LX) eine interessante Variante (FD vom 15. Dezember, damals zu Kursen um 50 Euro) SEA ist in den Bereichen digitale Finanzdienste, Online-Spiele und -Handel tätig und soll in den Jahren bis 2026 seinen Umsatz um durchschnittlich gut 20% p.a. steigern. Der Gewinn pro Aktie soll sogar nach dem Turnaround im Vorjahr um durchschnittlich mehr als 130% pro Jahr zulegen. Trotz des zwischenzeitlichen Kursanstiegs auf mehr als 108 Euro erscheint uns Sea aufgrund der Wachstumsaussichten weiterhin kaufenswert.
Small-Cap Hotelmanager
Mit Mandarin Oriental (WKN 872956) setzen Investoren auf eine weitere Erholung der Besucherzahlen auch in Asien, der den Turnaround des Gewinns anschiebt. Der internationale Hotelbetreiber gehört zu mehr als 85% der Investment Holding Jardine Matheson und erlitt im Nachgang der Corona-Krise herbe Verluste. Der Umsatz erholte sich in den zurückliegenden drei Jahren um jährlich mehr als 30%. Die Wahrscheinlichkeit für einen Turnaround in diesem Jahr ist aufgrund der stabilen Konjunktur hoch. Die Aktie eignet sich als spekulative Beimischung.