Sommerpause
Nach der Griechland-Einigung entspannen die Aktienmäkrte. Doch ein Kursabsturz sorgt für Wolken am Börsenhimmel.
Die wichtigsten Börsen der Welt sind nach der Griechen-Einigung in eine Art Entspannungsmodus gefallen. Der Deutsche Aktienindex (DAX) hat seinen Aufwärtstrend kraftvoll und wie im Bilderbuch bestätigt – mehr aber auch nicht. Bei 11.700 Zählern ging dem Index zunächst wieder die Luft aus. Wir hatten Ihnen bereits prognostiziert, dass auf diesem Niveau schon der nächste Widerstand zu erwarten ist. Interessant sind die Kursbewegungen an der US-Leitbörse. Der Dow-Jones-Index hat erneut kurz über die Marke von 18.000 Zählern geschaut. Es gab aber keine Käufer, die auf diesem Niveau weiter zugreifen wollen. Im Gegenteil: Momentan dominieren eher Gewinnmitnahmen. Das zeigte sich beispielsweise bei Apple. Obwohl das Unternehmen gute Zahlen vorgelegt hatte, wurde die Aktie stark verkauft. Es ging immerhin um 6% abwärts. Verkaufsdruck spürten auch Chip- und Computer-Aktien. Unter dem Strich laufen die Börsen somit im Sommer-Modus in ihren bekannten Ranges seitwärts. Der DAX wird weiter zwischen 10.600 und 11.800 Zählern pendeln. Erst Kurse über 12.300 Punkten machen den Weg nach oben frei. Mit einem Sprung darüber rechnen wir erst im Herbst. Der japanische Nikkei-Index mäandert gemächlich zwischen 20.000 und 21.000 Punkten dahin. Die US-Börse steuert auf eine wegweisende Richtungsentscheidung zu. Die wichtige 200-Tage-Linie verläuft bei ca. 17.600 Zählern aufwärts. Sie wurde schon einmal angegriffen. Das ist ein Warnsignal. Denn wenn der Dow unter diese Linie fällt, gar unter 17.500 Punkten schließt, öffnet sich ein größeres Abwärtspotenzial. Die Handelsspanne im Dow wird also immer enger, da die Börse bisher nicht signifikant über 18.000 Zähler klettern konnte. Bleibt also abzuwarten, ob der Dow von der ansteigenden langfristigen Trendlinie auf neue Hochs getrieben wird oder die andere Richtung einschlägt. Für Wirbel sorgt der Absturz beim Goldpreis. Die Notierung ist auf 1.100 US-Dollar je Feinunze gefallen. Wir hatten Ihnen schon einige Gründe genannt, warum Gold derzeit fundamental unter Druck steht. Ausführlich hatten wir die Perspektiven von Gold im FUCHS-Geldanlagebuch 2015 „Die gesteuerte Hausse“ (erschienen im Oktober 2014) debattiert. Nun deutet auch das Chartbild auf weiter fallende Notierungen hin. Wir gehen davon aus, dass der Goldpreis in Richtung 1.000 US-Dollar je Feinunze nachgeben wird. Die ABN Amro Bank erwartet sogar, dass der Goldpreis im Jahr 2016 auf bis zu 800 US-Dollar je Unze nachgeben wird. Das wäre allerdings ein ziemlich starker Absturz und dürfte etliche Gold-Explorer unter teils existenziellen Druck bringen. Deren Förderkosten liegen oft bei ca. 1.200 US-Dollar je Unze. Wir werden uns daher in der nächsten Kapital-Ausgabe intensiver mit dem Thema befassen und die Chancen und Risiken bei Gold-Aktien beleuchten sowie die Problematik der Absicherung gegen einen Finanz-GAU mit Gold debattieren.
Fazit: Die Börsen laufen allmählich in ihre Sommerpause hinein. Die Umsätze werden dünner, Kursbewegungen etwas zufälliger und volatiler.