Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
1458
Währungen aus Asien ex Japan und China

Staatlich gefördertes Wachstum in Korea, kaum Fortschritte in Thailand

In unserem Devisen-Wochenschwerpunkt blicken wir auf die Entwicklungen in Korea, Malaysia, Thailand, Vietnam und Indien.

Staatsausgaben pushen Wachstum

Die Wachstumsrate Koreas lag im 3. Quartal mit 3,2% zum fünften Mal in Folge über der Schwelle von 3%. Dieser Erfolg ist allerdings weniger der Dynamik der koreanischen Wirtschaft, sondern steigenden Ausgaben für die Infrastruktur zu danken. Damit wurden rückläufige Tendenzen der exportorientierten Industrie frühzeitig kompensiert. Allerdings deuten die Daten vom aktuellen Rand darauf hin, dass die Schwachpunkte Bestand haben: Die gewerbliche Produktion (manufacturing) war rückläufig. Sie schrumpfte um -1,8% im Monats- und -3,4% im Jahresvergleich. Die breiter angelegte Industrieproduktion wies mithilfe der Bautätigkeit zumindest auf Jahressicht noch ein kleines Plus von 0,1% aus. Indes brachte der Monatsvergleich auch hier rote Zahlen (-1,8%). Zudem gehen die Umsätze im Einzelhandel zurück.

Die private Nachfrage bleibt schwach. Das zeigt sich in der unter dem Ziel (um 3%) liegenden Inflationsrate. Sie beträgt aktuell 1%. Die Anbieter haben einen schweren Stand. Aussichtsreicher sind die Möglichkeiten der Politik. Sowohl die Notenbank, die den Leitzins aktuell auf 2% festgesetzt hat, als auch die Regierung, die lediglich eine Schuldenquote von etwa 35% des BIP refinanzieren muss, haben noch einigen Spielraum für weitere expansive Schritte. Zudem sollte die stärker auf Konsum ausgerichtete Nachfrage Chinas der koreanischen Industrie Auftrieb geben.

Fazit: Die Spekulationen auf eine expansive Geldpolitik werden den Won weiter schwächen. Zumal dessen Schwäche der Politik entgegenkommt.

Ordentlich aufwärts

Das Plus im 3. Quartal von 5,6%, nach revidierten 6,5%, bestätigt unsere Annahme, das Wachstum werde sich beruhigen. Angetrieben wird es von der Binnennachfrage. Vor allem die Investitionen sowie die Staatsausgaben geben Impulse. Der Export präsentiert sich schwach. Die Auslandsnachfrage gibt kaum Impulse. Unterdessen scheint sich die Inflation zu beschleunigen, allerdings von einem niedrigen Niveau aus. Zuletzt betrug die Rate 2,8%. Das schafft kaum Handlungsdruck für die Währungshüter. Allerdings steht der Ringgit aufgrund der schwachen Exporte unter Druck. Unmittelbare Risiken gehen von der Politik aus. Auslöser sind Spannungen zwischen dem immer noch einflussreichen früheren Regierungschef Mahatir und seinem Nachfolger Najib. Dieser gibt sich konziliant gegenüber den ethnischen Minderheiten, vor allem Indern und Chinesen. Die Nationalisten dagegen verlangen offen eine schärfere Diskriminierung der Nicht-Malaien.

Fazit: Sofern nicht die Politik für Unruhen sorgt, wird sich der Ringgit stabilisieren – dank der aufkommenden Zinsspekulationen.

Kaum Fortschritte

Die Wachstumsrate im 3. Quartal verstärkt den Eindruck einer schwachen Erholung. Lediglich 0,6% Zuwachs zum Vorquartal stehen zu Buche. Hintergründe sind schwache Tourismus, aber auch die schlechte Arbeit der neuen Regierung. Die zögerliche Abwicklung der öffentlichen Investitionen behindert das Wachstum. Immerhin ist bei den privaten Investitionen ein kleiner Zuwachs zu erkennen. Insgesamt bleibt die Stimmung schlecht. Denn es wird deutlich, dass die Militärs keine planmäßige Wirtschaftspolitik betreiben. Mit diesem Versäumnis wecken sie neuen Widerstand gegen ihre Regierung, die sich auf offene Repression stützen muss. Die Militärs sind außer Stande, eine Strategie des Ausgleichs durch eine Förderung der Landbevölkerung zu betreiben, obwohl dies neue Wachstumspotenziale freisetzen würde.

Fazit: Die Aussichten Thailands müssen weiter nach unten korrigiert werden. Das wird auch den Baht in Mitleidenschaft ziehen.

Es geht voran

Die für das 3. Quartal geschätzten 6,2% Wachstum haben sich bestätigt. Vietnam kommt nicht zuletzt dank der weiteren Öffnung zum Weltmarkt und den westlichen Staaten wirtschaftlich voran. Das schlägt sich auch in einem Zufluss an Direktinvestitionen nieder. Ausländer sollen begrenzt Grundstücke erwerben können. Hilfreich dabei: Die Inflation hat sich inzwischen auf einem akzeptablen Niveau von etwa 2,5% eingependelt. Das ist auch den mittlerweile solider aufgestellten Staatsfinanzen zu verdanken. Der Dong hält sich weiter gut.

Fazit: Der Dong ist etwas stärker als von uns bisher erwartet. Er könnte noch weiter zulegen.

Bessere Stimmung   

Die Wirtschaft Indiens legt weiter zu. Das Wachstum stieg im 3. Quartal leicht von 5,2% auf 5,3% an. Eine schwache Monsun-Saison hat offenbar der Landwirtschaft eine bescheidene Produktion beschert. Die Erwartungen an die Regierung Modi bleiben dennoch groß. In den nächsten Wochen will sie an die 40 Gesetze auf den Weg bringen, die der Wirtschaft mehr Raum verschaffen werden. Gleichzeitig ist die Inflation von Werten um 8% auf jetzt noch etwa 5% deutlich zurückgegangen. Das schafft Raum für Zinssenkungen, die der Wirtschaft zusätzliche Impulse geben können.

Fazit: Der jetzt mögliche Wachstumsschub dürfte auch der Rupie neues Potenzial geben.

6-Monats-Übersicht zu ausgewählten Währungen aus Asien

LandWährung/ZinsAktueller KursAusblick 3 MonateAusblick 6 MonatePrognosesicherheit
KoreaKRW137814161420 neutral

3m-Zins2,092,102,10
MalaysiaMYR4,294,274,25neutral
3m-Zins3,723,703,90
ThailandTHB40,7141,2541,35neutral
3m-Zins2,29,59
VietnamVND26.40326.00025.900unsicher
3m-Zins4,30n.v.n.v.
Indien

INR76,517978,50neutral

3m-Zins8,68,58,3
Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Öl, Gas, Strom: Eine Preisfalle für Anleger

Energiepreise in Europa: Trügerische Stabilität

© tomas / stock.adobe.com
Die Inflation sinkt, so scheint es – doch das Bild trügt. Denn allein die Energiepreise drücken die Gesamtteuerung im April um über fünf Prozentpunkte. Tatsächlich steigen die Preise – ohne Energie – deutlich stärker. Wer jetzt Entwarnung ruft, ignoriert die Risiken am Gas- und Ölmarkt. Die Preisbremse könnte sich als Illusion erweisen.
  • Rente ohne Zukunft: Wie die Politik den Reformstau verlängert

Beamte rein, Probleme raus? Die trügerische Rentenreform der Bärbel Bas

FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber. © Foto: Verlag FUCHSBRIEFE
Die neue Rentenreform kommt – doch sie geht in die falsche Richtung. Statt echte Lösungen anzupacken, verschiebt die Politik das Problem erneut in die Zukunft. Warum Selbstständige enteignet, Solidarsysteme gekündigt und notwendige Veränderungen blockiert werden, erklärt FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber. Er fordert ein kapitalgedecktes Rentensystem.
  • Fuchs plus
  • Silver Economy: Chancen für Unternehmen in der digitalen Senioren-Welt

Wie Unternehmen von Chinas Silberwirtschaft profitieren können

Wer in China gute Geschäfte machen will, sollte sich inwischen auf die "Silberrücken" und nicht mehr nur auf Millennials und die Gen Z konzentrieren. Die „Silberwirtschaft“ – offiziell von der chinesischen Regierung gefördert - bietet Unternehmen große Chanen, die sich immer klarer herauskristallisieren. FUCHSBRIEFE zeigen die Opportunitäten auf.
Neueste Artikel
  • Wochenbericht KW 21: Gewinner, Verlierer und Favoriten in den Performance-Projekten

Wertzuwächse, Drawdown-Duelle und Wertpapier-Stars

Illustriert mit ChatGPT und Canva
Turbulente Woche in den Performance-Projekten: Während einige Teilnehmer kräftig zulegen, geraten andere ins Straucheln. Auch bei den Transaktionen zeigen sich klare Favoriten – und Zurückhaltung.
  • Fuchs plus
  • Palladium: Angebotsdefizits schrumpft

Palladium-Preisanstieg irritiert

Die Nachfrage nach Palladium sinkt erneut, insbesondere aus der Automobilindustrie. Trotz eines erwarteten Defizits von 254.000 Unzen bleibt das Angebot aufgrund niedriger Preise und Produktionskürzungen begrenzt. Die Minenproduktion könnte um 6% fallen. Was bedeutet das für den Palladiumpreis?
  • Fuchs plus
  • Teure Stromhilfe – günstig für die Inflation?

Milliarden für die Steckdose: Der Staat greift ein

Die Ampelregierung will Strom billiger machen – mit Milliarden-Subventionen und Steuersenkungen. Ab 2026 sollen Haushalte und Teile der Industrie spürbar entlastet werden. Das würde auch die Inflation drücken. Für den Euro könnte das kurzfristig stützend wirken, langfristig birgt es fiskalische Risiken.
Zum Seitenanfang