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2020
Währungen aus der Region Asien (ex Japan und China)

Stabile Asiaten

In unserem Devisen-Wochenschwerpunkt blicken wir auf die Entwicklungen in Indien, Korea Malaysia, Thailand und Vietnam.

Schwächeres Wachstum

Indien ist der neue Star unter den Emerging Markets, aber nicht immun gegen Störfaktoren. Das Wachstum wird mittlerweile schwächer geschätzt als noch vor Monaten. Die Notenbank hat ihre Projektion um 0,2 Punkte auf 7,4% für das Fiskaljahr 2015/16 zurückgenommen. Die Asian Development Bank senkt ihre Prognosen mit dem Herbst-Update von 7,8% und 8,2% auf 7,4% und 7,8% für 2015/16. Hintergrund: eine schwächere Auslandsnachfrage sowie eine schwächere Agrarproduktion. Dies bremst die Binnennachfrage. Der Einkaufsmanager-Index der gewerblichen Produzenten deutet auf eine nachlassende Dynamik. Er ging zuletzt auf 50,7 Punkte zurück. Der Dienstleister-Index legte dagegen von 51,3 auf 53,2 Punkte zu. Zudem nutzten die Währungshüter der Reservebank of India (RBI) den günstigen Inflationstrend um 4%. Sie senkten den Leitzins um 50 Basispunkte auf 6,75%. Mehr ist unwahrscheinlich. Eine zu schwache Rupie könnte neue Inflationsprobleme provozieren.

Fazit: Die Rupie sollte auf dem aktuellen Niveau oberhalb 70 Rupien je Euro stabil bleiben.  

Beschleunigung

Das Wachstum Koreas hat zugelegt. Nach dem schwachen 2. Quartal mit 2,2% kam das 3. Quartal mit 2,7% herein. Das untermauert die neue Schätzung der ADB, die von 2,7% und 3,4% für 2015/16 ausgeht. Zuvor lautete die Prognose 3,5% und 3,7%. Korea wurde empfindlich vom Nachfragerückgang Chinas und der westlichen Industrieländer getroffen. Hinzu kam die Konkurrenz aus Japan, die Dank des schwachen Yen Wettbewerbsvorteile hatte. Außerdem drückte offenbar die MERS-Infektionswelle auf die Konsumneigung der privaten Haushalte. Das schwächte auch den Investitionstrend. Mittlerweile hat die Regierung ein umgerechnet rund 20 Mrd. Dollar schweres Investitionsprogramm auf den Weg gebracht. Zusammengenommen sollte das einen Effekt für die Binnennachfrage haben. Diese Programme sind vor dem Hintergrund unverändert starker Überschüsse der Leistungsbilanz – nach ADB-Schätzung bei 6,3% bis 7% vom BIP – ohne Probleme finanzierbar. Das monetäre Umfeld bleibt mit niedrigen Zinsen (Leitzins 1,5%) und niedriger Inflation (zuletzt 0,6%) günstig. Allerdings dürften auch Koreas Währungshüter zögern, im Kontext der US-Zinserwartungen ihre Leitzinsen weiter zu senken.

Fazit: Die Geldpolitik dürfte bis ins zweite Halbjahr 2016 unverändert bleiben. Der Won dürfte durch die Wachstumsbeschleunigung eine Stütze bekommen.

Ringgit vorerst stabilisiert

Der Ringgit hat sich nach dem politisch verursachten Rutsch vom Sommer gefangen. Die für Malaysias Wirtschaft wichtigen Rohstoffexporte leiden allerdings unter den schwachen Preisen. Somit hängt vieles von der Binnennachfrage ab. Zunächst muss das Vertrauen bei Unternehmen und Haushalten zurück gewonnen werden. Zumal eine neue Mehrwertsteuer auf die Ausgabenneigung drückt und damit die Nachfrage bremst. Die niedrige Inflation von 1,7% im ersten Halbjahr deutet Raum für Zinssenkungen an (Leitzins 3,25%). Angesichts der gerade erst überstandenen Einbrüche der Währung und der Börse brächte das Risiken mit sich.

Fazit: Wir erwarten einen stabilisierten Ringgit. Das setzt voraus, dass die politischen Risiken aufgrund der Korruption nicht durchschlagen.

Wachstum bleibt schwach

Das Wachstum war zuletzt schwächer als erhofft. Die ADB erwartet für das laufende Jahr nur noch 2,7% Zuwachs (Frühjahr: 3,6%). Immerhin ist es der Militärregierung gelungen, Investitionsprojekte auf den Weg zu bringen. Dem steht entgegen, dass die Konsumneigung der Haushalte und die Investitionen der Unternehmen schwach bleiben. Das Militär liefert keine Perspektive. Zusammen mit den Deflationstendenzen – die Inflationsrate liegt seit Jahresanfang im Minus – ergibt sich eine unzureichende Nachfrage. Die Unternehmen bauen mittlerweile ihre Läger ab. Hinzu kommen die negativen außenwirtschaftlichen Impulse mit schwächerer Nachfrage aus China und den westlichen Staaten. Der Tourismus schwächelt aufgrund der Sicherheitsprobleme. Unterm Strich zeigt sich wenig Spielraum für eine deutliche Besserung.   

Fazit: Der Baht dürfte schwächer werden, zumal er auch durch Zinsspekulationen belastet wird.

Weitere Erfolge

Vietnam bleibt auf Wachstumskurs. Die Wachstumsaussichten wurden im aktuellen ADB-Ausblick nach oben revidiert – von 6,1% und 6,2% auf 6,5% und 6,6% für 2015/16. Angetrieben wird das Wachstum von Exporten und Direktinvestitionen. Sie stützen sich gegenseitig. Die Notenbank SBV hat entgegen unseren Erwartungen den Export mit zusätzlichen kleinen Abwertungsschritten gestützt. Das dürfte aber auslaufen: Der lange problematische Inflationstrend ist vorerst gebrochen. Das laufende Jahr wird kaum 1% Teuerung bringen. Daher wird die periodische nominale Abwertung zur Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit überflüssig. Zumal der Zugang zu wichtigen Märkten durch Abkommen mit der EU wie den USA (TPP) gesichert ist.

Fazit: Der Dong sollte sich in den nächsten Monaten nur wenig bewegen.

6-Monats-Übersicht zu ausgewählten Währungen aus Asien

LandWährung/ZinsAktueller KursAusblick 3 MonateAusblick 6 MonatePrognose-sicherheit
IndienINR71,67068neutral
3m-Zins7,297,207,10
KoreaKRW124512501250neutral
3m-Zins1,591,61,6 
MalaysiaMYR4,714,754,75unsicher
3m-Zins3,593,63,6
ThailandTHB38,638,540unsicher
3m-Zins1,631,61,5
VietnamVND24.13024.00023.700neutral
3m-Zins4,554,64,6

  • INR: Die Rupie wird vom starken Wachstumstrend und entsprechenden Zuflüssen profitieren.

  • KRW: Der Won leidet weiter unter dem Konkurrenzdruck auf die koreanischen Exporte.

  • MYR: Der Ringgit wird vor allem unter den politischen Risiken leiden.

  • THB: Der Baht bleibt durch die schwachen Leistungen der Militärregierung und die fragile innere Sicherheitslage bedroht.

  • VND: Der Dong sollte vom starken Wachstum zumindest stabilisiert werden. 

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