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Währungen aus Asien ex Japan und China

Thailand sieht Gelb, erste Hürde für Rupie

In unserem Devisen-Wochenschwerpunkt blicken wir auf die Entwicklungen in Korea, Malaysia, Thailand, Vietnam und Indien.

Modell Japan?

Koreas Wirtschaftspolitik tritt kräftig aufs Gaspedal. Die Regierung will einen Niedergang wie in Japan vermeiden. Denn: Korea wird einen ähnlichen Alterungsprozess erleben wie Nippon. Das Land hat zudem, wie Japan in den 90er Jahren, mit den Folgen einer geplatzten Immobilienblase zu kämpfen. Dazu kommt eine Unterschreitung des Inflationsziels (zuletzt 1,6%; Zielkorridor: 2,5%-3,5%). Damit weisen alle Projektionen des Wachstumspotenzials abwärts. Das Wachstum zeigte im 2. Quartal deutliche Schwächen. Vor allem der private Konsum und die Investitionen der Unternehmen enttäuschten. Deshalb stampfte die Regierung ein fiskalisches Programm aus dem Boden (Volumen: 40 Trillionen Won, ca. 30 Mrd. Euro). Es zielt auf höhere Investitionen der Unternehmen und mehr privaten Konsum. Ergänzend nahm die Notenbank den Leitzins um 25 Basispunkte auf jetzt 2,25% zurück. Allerdings erzielte Korea auch in den letzten Quartalen beachtliche Exporterfolge und Überschüsse. Sie unterstreichen die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Landes.

Fazit: Wir erwarten weitere expansive Schritte, die den Won noch leicht schwächen könnten.

Vorsichtiger Tritt auf die Bremse

Die Währungshüter in Kuala Lumpur haben kürzlich die Leitzinsen um 25 Basispunkte auf jetzt 3,25% nach oben gesetzt. Sie liegen damit immer noch sehr weit im expansiven Bereich: Die Inflationsrate betrug 3,3% im Juni nach 3,2% im Mai. Die Grundlagen des starken Wachstums sind Exporterfolge und Handelsüberschüsse. Sie sorgen für Beschäftigung und wachsende Einkommen. Neben den Preissteigerungen deutet auch die Verschlechterung der Handelsbilanz auf kommende Probleme. Die Importe steigen mittlerweile schneller als die Exporte. Das ließ den Überschuss zuletzt um 10% gegenüber dem Vorjahr sinken – Anzeichen einer heiß laufenden Binnennachfrage. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind eher positiv, da Chinas Wachstum nur wenig nachlässt. Hinzu kommen die Erholungstrends in Nordamerika und Europa. Sie sorgen in Malaysia für Beschäftigung und Einkommen. Problematisch bleibt der innenpolitische Machtkampf.

Fazit: Der Ringgit dürfte weiter von der Zinsfantasie profitieren.

Und nun alles in Gelb

Der vorsichtige Optimismus im Gefolge des Militärputsches hält an. Nachdem politisch eine Entscheidung gefallen ist, erholen sich Konsum und private Investitionen. Vor allem aber beginnt der Staat wieder zu arbeiten. Als Beispiel kann das von der „roten“ Regierung Yingluck Shinawatras entwickelte Schnellbahnprogramm dienen, mit dem die Verkehrsinfrastruktur modernisiert wird. Dieses Programm wurde vom obersten Gericht blockiert. Es sei angeblich Verschwendung und wurde daher als Amtspflichtverletzung der Regierung eingestuft. Exakt das gleiche Programm wird nach dem Sturz Shinawatras – als Tat der von den Militärs eingesetzten „gelben“ Regierung bejubelt – umgesetzt. Wir erwarten daraus positive Folgen für die Wirtschaft des Landes. Von daher sind zumindest ein paar Jahre kräftiger Erholung zu erwarten. Sie werden aber in der bekannten Sackgasse enden: Der zugrunde liegende soziale Konflikt ist weiter ungelöst.

Fazit: Thailand hat ein paar gute Jahre vor sich. Die nächsten Quartale dürften eine Erholung mit steigenden Zinsen und einem stärkeren Baht bringen.

Ausländer investieren

Der chinesische Druck im Inselstreit hat die Vietnamesen dazu gebracht, ihre heimischen, auf Dong lautenden Wertpapiere in großem Umfang zu verkaufen. Dafür springen ausländische Investoren als Käufer ein. Ihr Vertrauen in eine mögliche Integration Vietnams in die globale Wirtschaft und eine sicherheitspolitische Partnerschaft mit den USA ist groß. Unterdessen sind weitere Reformbemühungen erkennbar, etwa bei der Behandlung von Direktinvestitionen. Das dürfte den Kapitalfluss aus dem Ausland in Gang halten.

Fazit: Der Dong hält sich stabil zum Dollar.

Die ersten Hürden

Die Rupie-Parität ist erwartungsgemäß über 80 EUR/INR hängen geblieben. Denn auf die Regierung Narendra Modis warten Aufräumarbeiten. Die Inflation hat auf zuletzt 8% zugelegt. 7,4% waren nur erwartet worden. Die Einkaufsmanager-Indizes zeigen ein gemischtes Bild. Im wichtigen Servicesektor ging es von 54,4 auf 52,2 Punkten abwärts. Der gewerbliche Sektor legte dagegen von 51,5 auf 53 Punkte zu. Unterm Strich ergibt das dennoch schwächere Aussichten. Ein monetärer Schub ist aufgrund der Inflationsentwicklung nicht zu erwarten.

Fazit: Die Rupie und der indische Markt bieten trotz des schwächeren Trends längerfristig gute Chancen.

6-Monats-Übersicht zu ausgewählten Währungen aus Asien

LandWährung/ZinsAktueller KursAusblick 3 MonateAusblick 6 MonatePrognosesicherheit
Korea

KRW136113801410neutral

3m-Zins2,382,402,10
Malaysia

MYR4,234,204,15neutral

3m-Zins3,653,703,90
Thailand

THB42,5442,5041,00neutral
3m-Zins2,182,202,50
VietnamVND28.31028.00027.500unsicher
3m-Zins4,03n.v.n.v.
Indien

INR81,237981neutral
3m-Zins9,051111,5
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