Tiefer Einbruch
Der Währungsfonds beweist sich erneut als Optimist in der tiefsten Krise. Er setzt auf das V: starker Einbruch, rasche Erholung. Der neue Ausblick des IWF prognostiziert eine Schrumpfung des globalen BIP um 3% für das laufende Jahr. Dem soll ein steiler Aufschwung mit einem Plus von 5,8% im nächsten Jahr folgen.
Eine Schrumpfung hatte der IWF nicht einmal während der Krise 2008/9 kalkuliert. Die aktuelle Krise wird also als sehr viel gefährlicher eingeschätzt. Die Gründe liegen auf der Hand: Die durch die Handelskonflikte schon angeschlagene Weltkonjunktur wird durch die Corona-Krise endgültig ausgebremst. Der Löwenanteil der Krisenlasten wird demnach auf die etablierten Industrieländer entfallen. Sie müssen zusammen mit einem BIP-Rückgang um 6,1% rechnen, gefolgt von einem Zuwachs um 4,5%. Diese Zahlen sollte man mit Vorsicht betrachten. Vor allem die unterstellte schnelle Erholung der USA ist angesichts der neuen Arbeitslosenzahlen eher unwahrscheinlich.
Günstige Perspektiven der Emerging Markets
Für die Emerging Markets ergeben sich aus der Projektion wesentlich günstigere Perspektiven, vor allem für Asien. Diese Region wird im laufenden Jahr demnach mit 1% lediglich schwächeres Wachstum, aber keine roten Zahlen erleben. Es folgt eine gewaltige Erholung mit 8,5% Wachstum 2021.
Dagegen wird es für die Osteuropäer und Lateinamerika mit jeweils -5,2% im laufenden Jahr ziemlich schwierig. Afrika soll mit -1,6% wiederum glimpflich davon kommen. Dort wird die schwache Struktur zur Stärke. Vor allem für die Subsistenzwirtschaft spielen Weltmarktpreise und Risikoprämien keine große Rolle. Daher wird der Gruppe der ärmsten Länder ebenfalls ein (wenn auch schwaches) positives Wachstum zugeschrieben.
Fazit: Wir sehen unsere Einschätzung der asiatischen Länder als besonders krisenfest bestätigt.
Empfehlung: Die Quote Asiens als Investitionsregion schrittweise aufstocken.