Trendbestätigung gesucht
Heute Morgen (Donnerstag) sendete der Deutsche Aktienindex ein Achtungssignal. Binnen weniger Minuten ging es um 100 Punkte nach unten. Das ist angesichts des erreichten Kursniveaus natürlich nur eine marginale Bewegung. Aber einige Händler waren über den „Rutsch aus heiterem Himmel" schon überrascht. Schließlich hatte sich der DAX in den vergangenen Wochen in einem minimalen Band bewegt.
Die meisten Marktteilnehmer sind überzeugt, dass es mit den Börsen weiter nach oben geht. Aber: Anleger ziehen seit Monaten Geld aus der US-Börse ab. Laut der Mittelzu- und -abflussanalyse von Mountain View (Lieferant für Fondsdaten) stehen aktive US-Aktienfonds seit 2016 auf der Verkaufsliste. Satte 42 Mrd. Euro zogen Anleger demnach seither aus US-Aktien ab.
Mittel für Aktienkäufe fallen
Beachtlich ist auch, dass viele Fonds inzwischen nahezu voll investiert sind. Die durchschnittliche Barreserve der Fonds ist auf 4,7% gefallen. Das ist der tiefste Wert seit über 2 Jahren, so die aktuelle Fondsmanagerumfrage von Merrill Lynch. Vor einem Jahr lag der Wert noch bei 5,8%. In den Portfolios der Fonds ist nicht mehr viel Cash für neue Aktienkäufe verfügbar, es sei denn, die Mittelzuflüsse erhöhen sich wieder deutlich.
Die Stimmung steigt weiter. Inzwischen glaubt jeder zweite Fondsmanager, in der „besten aller Welten" mit ordentlichem Wachstum, niedrigen Zinsen und hoher Liquidität zu leben. Auch das ist ein Rekord. Viel mehr Optimismus geht kaum.
Fazit: Wir unterscheiden zwischen Strategie und Taktik. Aus taktischer Sicht würden wir eine kurzfristige Korrektur abwarten. Strategisch ist dann der Einstieg bei 12.400 Zählern geboten. Von dort dürfte dann die Jahresendrally starten.