Trump-Tuesday verpufft
Der Präsidentschafts-Wahlsieg Donald Trumps in den USA verpufft an der Börse.
In Asien gab es einen kurzen Tauchgang von 5%. Der DAX hat kurz die Marke von 10.000 Punkten getestet und sogar leicht im Plus geschlossen. Und die Taktgeber-Börse in den USA steigt nach dem Urnengang in Richtung neuer Allzeithochs.Die Aktienmärkte messen dem Wahlausgang offenbar zumindest kurzfristig keine große Bedeutung bei.
Trumps Einfluss wird ohnehin erst in einigen Monaten sichtbar werden. Daher werden sich fundamentale Verschiebungen zwischen einzelnen Sektoren erst im Laufe der Zeit zeigen. Wir hatten Ihnen bereits Aktien vorgestellt, die von einem Trump-Sieg profitieren werden.Das deutlichste Signal geht noch vom Zinsmarkt aus.
Der Zinsanstieg sowohl in den USA als auch in Deutschland setzt sich weiter fort. Für die USA wird dabei wohl eine steigende Staatsverschuldung (z. B. für Infrastrukturinvestitionen) eingepreist. Entsprechend klettern die Renditen, weil Investoren höhere Risikoprämien verlangen.Eine Schlüsselrolle kommt damit der US-Notenbank Fed zu.
Ziehen die Inflationsrate und Renditen in den USA aber weiter an, wird die Fed handeln müssen. Nur ein heftiger Einbruch bei wichtigen Wirtschaftsdaten kann sie eigentlich noch davon abhalten, an der Zinsschraube zu drehen. Die kräftig steigenden US-Börsen preisen aber offenbar ein, dass die US-Leitzinsen nur sehr langsam steigen werden. Abzuwarten bleibt noch, ob die US-Notenbank stärker an die Politik der US-Regierung gebunden wird. Das ist das Ziel etlicher Republikaner.Ziehen die Inflationsrate in den USA und die Renditen aber weiter an, wird die Fed irgendwann eingreifen müssen.
Das kann aber durchaus noch einige Monate dauern. Abzuwarten bleibt auch noch, ob die US-Notenbank stärker an die Politik der US-Regierung gebunden wird. Das ist das Ziel etlicher Republikaner.Wichtig dürfte hierbei werden, wie sich der nächste US-Präsident Trump zu Fed-Chefin Janet Yellen positioniert.
Deren Amtszeit endet im Januar 2018. Die Debatte über die Yellen-Nachfolge dürfte Mitte 2017 beginnen, wenn Trump „im Amt angekommen ist“. Yellen hält die Zinsen noch mit aller Macht am Boden. Aufgrund der Entwicklung der US-Wirtschaft steigt aber der Druck, am Zinshebel zu ziehen. Die Personalie an der Spitze der Fed wird darum gut zu beobachten sein.Fazit: Trotz des kräftigen Trump-Impulses hat es der DAX noch nicht aus der Seitwärtszone geschafft. Die Range von 10.300 bis 10.800 Punkten ist nach wie vor intakt. Gelingt in den nächsten Tagen der Sprung über die obere Hürde, wird das der Startschuss für die Jahresendrally sein. Kursziel für den DAX dann: 11.500 Punkte.
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