Trump verteuert den Dollar
Donald Trump kommt den Rest der Welt teuer zu stehen: Über zwei Jahre fast ein voller Prozentpunkt Wachstum weniger. Der IWF hat dies in seiner neuesten Revision für das globale Wachstum 2019/20 auf 3% und 3,4% (zuvor je 3,7%) festgehalten. Der direkte Effekt des chinesisch-amerikanischen Handelskonflikts wird dabei allein über beide Jahre auf 0,8 Prozentpunkte geschätzt.
Allerdings sind die USA selbst davon weniger betroffen. In der aktuellen Projektion stehen 2,4% und 2,1% (zuvor 2,6% und 1,9%). Zum Vergleich die Eurozone mit aktuell 1,2% und 1,4% (zuvor 1,3% und 1,6%). Die Europäer und industrialisierten Schwellenländer leiden stärker unter den Konflikten. Denn die in der Industrie besonders fein gesponnenen Wertschöpfungsketten werden zerrissen. Das trifft die USA mit ihrem großen Binnenmarkt weniger.
Dem kurzfristigen Vorteil der USA stehen allerdings langfristige Nachteile gegenüber. Der Drang zu einer Eindämmung des US-Einflusses und der Rolle des Dollar wird wachsen. Denn die Vorteile der bestehenden US-Dominanz schwinden. Die Kosten der Dollarabhängigkeit werden zugleich nach oben getrieben.
Fazit: Die im IWF-Bericht erkennbaren langfristigen Trends treiben den Rest der Welt zu „US-free"-Strategien. Sie werden den Dollar in kleinen Schritten dauerhaft schwächen.