Tschechische Krone wird fallen
In Tschechien läuft die Inflation der Zentralbank davon. Laut den jüngsten Daten wurde die Inflationsrate mit 17,2% für Juni angegeben. Damit ist die Inflationsrate allein binnen Monatsfrist um 1,2% gestiegen. Im Mai hatte sie noch bei schon stattlichen 16% gelegen.
Diese rasanten Preissteigerungen liegen signifikant über den Erwartungen - vor allem der Notenbank des Landes. Die wurde insbesondere davon überrascht, dass sich die hohen Preissteigerungen "in allen Branchen" verfestigt haben. Einzige Ausnahme ist die Textilbranche, in der die Inflationsrate praktisch bei Null lag. Am schnellsten stiegen die Preise wie auch im übrigen Europa bei Nahrungsmitteln (18% ggü. Vj.) und Energie (22,8% ggü. Vj.).
Inflation überrascht CNB
Die Inflation beschleunigt damit schneller als die CNB erwartet hat. Die Lücke zwischen ihren Erwartungen und der realen Inflationsrate hat sich auf Monatssicht von 1,1 Prozentpunkten auf 2,2 Prozentpunkte glatt verdoppelt. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Zentralbank die Zinsen zügiger anheben wird. Der nächste Zinsentscheid steht am 4. August an. Der aktuelle Leitzins liegt bereits bei 7%.
Für Anleger sehen wir dennoch gerade eher Chancen für Long-Positionen in EUR|CZK. Denn die CZK ist lange Zeit in einem engen Band von 24,50 - 24,75 EUR|CZK gelaufen. Das hat die Krone gerade massiv nach oben verlassen. Motor dieser Bewegung dürfte die Spekulation auf noch steilere Zinsschritte der Notenbank gewesen sein. Bei Kursen von 24,25 EUR|CZK stößt die Krone aber auf starke Widerstände. Hier hat der Euro gestern (Donnerstag) auch wieder mit einer recht starken Bewegung nach oben gedreht. Die Chancen auf eine Rückkehr in die alte Seitwärtsrange sind damit gegeben.
Fazit: Die CNB wird die Zinsen erhöhen, aber die EZB wird das ebenfalls tun. Wir sehen das Momentum eher auf Seiten der Gemeinschaftswährung und empfehlen ein Long. Interessant sind die Opportunitäten bei Anleihen. Einjährige Papiere rentieren mit 7,05%, fünfjährige noch mit 5,18%.