Türkei: Inflation auf dem Rückzug
Die türkische Lira steht weiter massiv unter Druck. In den vergangenen sechs Monaten hat die Währung mehr als 20% gegenüber dem Euro verloren. Die Notenbank verfolgt einen restriktiven Kurs, um das Vertrauen in die Währung wiederherzustellen.
Leitzins angehoben
Die Geldhüter hatten den Leitzins im April angehoben. Es ging um 3,5 Prozentpunkte auf 46% hinauf. Bei ihrer jüngsten Sitzung (gestern, 19.6.) hielt die Notenbank den Leitzins konstant. Die Notenbank betonte aber, dass die Zinsen restriktiv bleiben bis Preisstabilität erreicht ist.
Die Rahmendaten verbessern sich derweil langsam. Die Inflation in der Türkei sinkt. Im Mai lag sie bei 35,41%. Dies ist der niedrigste Stand seit November 2021. Die Kerninflationsrate fiel ebenfalls. Am 3. Juli werden die Juni-Daten erwartet, die erneut niedriger sein dürften. Dies dürfte den Kurs der Notenbank bestätigen.
Verbraucher sind positiv gestimmt
Auch Verbraucherumfragen zeigen positive Trends. Der Index erreichte im Mai 84,8 Punkte. Die Anschaffungspläne für langlebige Güter stiegen ebenfalls. Die wirtschaftlichen Erwartungen für das kommende Jahr bleiben jedoch gedämpft.
Trotz des Umfelds sehen wir Chancen in der Türkei. Investoren können sich mit Aktien und Anleihen positionieren. Lira-Anleihen bieten attraktive Kupons. Supranationale Emittenten wie die Asian Infrastructure Investment Bank und die European Investment Bank offerieren hohe Renditen. Eine Anleihe der Asian Infrastructure Investment Bank bietet einen Kupon von 30% bis 2027. Bei einem Kurs von 84% liegt die Rendite bei 42,2%. Die European Investment Bank bietet einen Kupon von 11% bis April nächsten Jahres. Ihre Rendite beträgt bei einem Kurs von 93% gut 20,8%.
Diversifiziert mit ETFs investieren
Fazit: Die Lira steht unter Druck, aber viele Aktien in der Türke sind fundamental unterbewertet. Das KGV liegt bei 8,7. Mit Sachwerten und Kurzläufern dürften risikobereite Investoren im aktuellen Umfeld gut fahren.